Vorsorge

Die Empfehlung `Vorsorge ist besser als heilen´ gilt für Pferde ebenso wie für Menschen. Wie Sie bereits mit der richtigen Ernährung und Stallhygiene vorsorgen, lesen Sie in diesem Kapitel. Außerdem erhalten Sie viele wertvolle Hinweise, wie Sie Symptome frühzeitig erkennen, deuten und behandeln können. Welche Pflanzen für Pferde giftig sind und wie Sie Parasitenbefall vorbeugen können, sind ebenso Aspekte dieses Kapitels wie die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Impfen.

Zwiebeln

Zwiebeln treiben uns Menschen beim Schneiden zwar die Tränen in die Augen und können im schlimmsten Fall Hautreizungen an den Fingern verursachen, doch grundsätzlich ist das Narzissengewächs für uns ungiftig. Pferde allerdings vertragen die Pflanze weniger gut.

Kartoffeln

Genau wie beim Menschen auch, führen die überirdischen Teile der Kartoffel bei Pferden zu schweren Vergiftungen. Aber auch gekeimte Knollen sind für Pferde gefährlich.

Robinie / Falsche Akazie

Die Robine ist ein besonders harter Strauch, denn sie stammt ursprünglich aus Virginia und ist das Hungern und Darben auf dürrem Boden gewohnt. An günstigen Standorten kann sich der oft nur heckenhohe Strauch aber baumstark bis zu 30 Meter hoch auswachsen. Das Holz solcher Exemplare wird oft zu Weidezaun-Pfählen verarbeitet und dann von Pferden benagt – mit tödlichen Folgen: ab 150 Gramm aufgenommender Rinde!

Goldregen

Ob getrocknet oder frisch – der Goldregen ist für Pferde ebenso giftig wie für Menschen. Während Kindern eher die lecker aussehenden Bohnen gefährlich werden, sind Pferde-Vergiftungen durch das Abnagen der Rinde häufiger. Schon 200 g Samen oder 500 g Rinde töten ein ausgewachsenes Warmblut!

Blauregen

Der hochwüchsige Blauregen ist eine Zierde für jeden Garten. Bis zu 20 Meter hoch klettert er entlang von Palisaden und Hauswänden. Doch genau wie der Goldregen, ist er stark giftig für Mensch und Tier und sollte deshalb nicht innerhalb der Reichweite von Kindern und Pferden wachsen.

Ginster

In vielen Teilen Deutschlands stehen Pferde auf Weiden, die mit Ginster übersäht sind. So lange genug Futter vorhanden ist, fressen die Tiere Ginster eher selten. Problematisch wird die Situation aber dann, wenn die Wiese überweidet ist. Besonders trächtige Stuten sind gefährdet, durch die Aufnahme von Ginster ihr Fohlen durch vorzeitige Wehen zu verlieren.

Rittersporn

Den Rittersporn gibt es sowohl als Garten-Zierpflanze als auch als wildwachsende Form. Beide Arten sind giftig, vor allem die Samen. Vergiftungen drohen sowohl auf der Weide als auch in Paddocks, die an einen Blumengarten angrenzen.

Oleander

Die Giftigkeit des Zierstrauchs aus dem Mittelmeerraum wird häufig unterschätzt: Schon ein Blatt kann einen Menschen töten, 20 Blätter ein Pferd. Bei tragenden Stuten kann es zu Fehlgeburten kommen. Auch getrocknet, im Heu, behält der Oleander seine Wirkung.

Maiglöckchen

Das Maiglöckchen inspiriert seit jeher Künstler und Raumausstatter zu frühlingshaften Gedichten und Dekorationen. Im Mittelalter wurden ihr sogar mystische Kräfte zugeschrieben. Doch die beliebte Pflanze ist stark giftig für Mensch und Tier – besonders die Blüte und die Frucht.

Lupine

Blaue, gelbe und weiße Lupinen werden, vor allem in Norddeutschland, zur Verbesserung sandiger und stickstoffarmer Böden angebaut und grün untergeackert. Das führt zu einer starken Verbreitung der für Pferde giftigen Pflanzen.