Knabbern an Weihnachtsbäumen: Schädlich für Pferde!

Nein, meint Dr. Petra Wolf vom Institut für Tierernährung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. Bei den meisten Weihnachtsbäumen handelt es sich um Nordmanntannen, die sich durch nicht stechende Nadeln auszeichnen. Beliebt ist auch die Blaufichte mit dunkelgrünen nur mäßig stechenden Nadeln. Alle diese Bäume gehören zu den Kieferngewächsen und enthalten sowohl in der Rinde als auch in den Nadeln ätherische Öle.

Diese Öle kommen beim Menschen zur Linderung bei Erkältungskrankheiten zum Einsatz, doch beim Pferd haben sie in großen Mengen nichts zu suchen. Denn beim Knabbern am gesamten Baum, der häufig in den Paddock geworfen wird, nehmen die Pferde auch Terpentinöl auf, welches bei größerer Aufnahme zu einer Beeinträchtigung der Gesundheit führen kann. Dieses Öl wirkt reizend auf die Maulschleimhaut, wodurch sich Bakterien leichter ansiedeln können, was zu einem fauligen Geruch aus dem Maul des Pferdes führen kann. Weiterhin kann es zu einer Einengung der Atemwege und in der Folge zu Atemnot kommen. Eine akute Vergiftung äußert sich in einer Magen-Darm-Entzündung und in zentralnervösen Störungen, die sich durch Einknicken der Hinterhand zeigen können. Andere ätherische Öle mit geringerem Terpengehalt führen zu Koliken und Nierenschädigungen.

Die Dosis macht das Gift!

Wie immer ist bei diesen Auswirkungen die Dosis entscheidend: Eine kleine Menge, aufgenommen durch einmaliges Knabbern an einer Tanne, ist wahrscheinlich nicht schädlich, doch werden ganze Tannenbäume auf Paddocks entsorgt und knabbern die Pferde tagelang daran, können möglicherweise zu viele der ätherischen Öle aufgenommen werden. Aufgrund diese fehlenden Dosis-Wirkungs-Versuche sollte sich jeder Pferdebesitzer genau überlegen, was er seinen Lieblingen zum Knabbern gibt.

Wichtig: Noch gefährlicher als ein Zuviel an Tannenzweigen sind übrig gebliebene Gestecke aus der Adventszeit, denn diese enthalten häufig Eiben, welche hochgiftig sind für Pferde!

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