Viele Händler bieten ihn derzeit an, den Frühjahrscheck für den Pferdeanhänger. Für eine Pauschale werden die wichtigsten Bauteile wie Reifen, Bremsen, Radlager, Beleuchtungsanlage, Anhänger-Kupplung und besonders auch die Transportböden und Seitenwände geprüft. Vor allem hier können sich versteckte Schäden befinden, die auf lange Sicht zur Verrottung führen können und dann für das Pferd ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen.
Die Reifen, der Kontakt zur Straße
Die Reifen am Anhänger haben einen wesentlichen Anteil an der Verkehrssicherheit und sollten daher immer die uneingeschränkte Aufmerksamkeit haben. Der Luftdruck muss an das Gewicht der Pferde angepasst werden. Prüfen und auffüllen sollte möglichst bei warmen Reifen stattfinden. Die Profiltiefe darf 1,6 mm nicht unterschreiten. Aber Vorsicht: Schon ab 3-4 mm kann es zu gefährlichem Aquaplaning kommen.
Bei Pferdeanhängern wird selten die Laufleistung bezüglich der Profiltiefe eines Reifen voll ausgenutzt. Doch auch der Gummi der Reifen unterliegt einem Alterungsprozess. Man sollte also unbedingt auf spröde Stellen oder Risse achten. Der Gesetzgeber schreibt keine maximale Lebensdauer vor, aber nach sechs Jahren sollte über einen Austausch der Reifen nachgedacht werden. Wie alt ein Reifen ist, kann man schnell selbst errechnen. In einem ovalen Feld an der Reifenflanke wird das Herstellungsdatum angegeben. Hier ein Beispiel: Die Zahlenfolge 0612 bedeutet Herstellung in der 6.Woche im Jahr 2012.
Gut und sicher fährt, wer die Regel 4/3/6 beachtet. Das bedeutet: 4 gleiche Reifen, mindestens 3 mm Profiltiefe, maximales Reifenalter 6 Jahre.
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Abschmieren nicht vergessen!
Schmiernippel, z.B. an der Auflaufeinrichtung und -dämpfer sollten im Rahmen des Frühjahrschecks abgeschmiert werden. Andere Abschmierstellen finden Sie im Betriebshandbuch. Auch das Bremsgestänge und andere bewegliche Teile wie das Stützrad oder Tür- bzw. Klappen-Scharniere sollten mit den üblichen Mitteln geschmiert oder geölt werden, damit sie leichtgängig und funktionsfähig bleiben.
Die Anhängerkupplung, da hängt alles dran
Wer sie vor dem „Einmotten“ nicht kontrolliert hat, muss das jetzt tun und einen kritischen Blick auf die Kupplung werfen. Der Kugelkopf des Zugwagens darf nie spürbares Spiel aufweisen, sonst könnte sich der Anhänger im schlimmsten Fall während der Fahrt „losrütteln“. Auch das Sicherungsseil um die Kupplung muss auf Vorhandensein und Beschädigungen geprüft werden.
Die Beleuchtung, Sicherheit beim Fahren
Bremslichter und Blinker sollte man eigentlich vor jeder Fahrt checken. Aber nach längeren Standpausen muss die Beleuchtungsanlage mit Rück-, Brems-, Blink- und Nebelschlussleuchten unbedingt einer Kontrolle unterzogen werden. Auch Umriss- und Begrenzungsleuchten sowie das Innenlicht sind hilfreich und sollten funktionieren.
Knackpunkt Anhängerboden
Der Anhängerboden besteht bei älteren und auch neueren preiswerteren Modellen aus einer Holz-Sandwichbauweise, der auch bei guter Pflege durch Feuchtigkeit leidet. Die Suche nach verrotteten Stellen geschieht am besten durch Abklopfen und durch „Stichproben“ mit einem Schraubendreher an den Stellen, wo die Hufe stehen und vor allem an den Kanten zu den Seitenwänden und zur Heckklappe. Wenn auch die Seitenwände aus Holz bestehen, gibt es hier ebenso einen erhöhten Kontrollbedarf.
TÜV fällig?
Auch der Pferdeanhänger muss regelmäßig zum TÜV. Da viele den Anhänger zur neuen Freiluftsaison kaufen, ist in den Monaten des Sommerhalbjahres oft auch der TÜV Termin. Also nachsehen und einen Termin beim nächsten TÜV oder Verkaufshändler machen. Dorthin kommt der TÜV-Prüfer meist einmal pro Woche und Kleinigkeiten oder Nachbesserung kann der Händler vor Ortgleich schnell erledigen.