Zweibrücker

Bereits im 16. Jahrhundert begann im rheinland-pfälzisch-saarländischen Grenzgebiet eine erfolgreiche Pferdezucht. 1755 von Herzog Christian IV. gegründet, litt das Gestüt Zweibrücken immer wieder unter Kriegswirren. Dabei hatte der Herzog zunächst eine hoffnungsvolle Zucht aufgebaut: Englische Vollblutstuten und französische Anglo-Normänner wurden in den heimischen Landschlag eingekreuzt. Nach wenigen Jahren erlangten die Zweibrücker Pferde einen guten Ruf weit über die Landesgrenzen hinaus. Friedrich der Große soll 1783 über 150 Zweibrücker zur Verbesserung seiner Trakehnerzucht gekauft haben. Während der Napoleonischen Kriege wurde das Gestüt immer wieder umgesiedelt; dabei soll selbst Napoleon von den Zweibrücker Pferden begeistert gewesen sein. Er half das Gestüt wiederzueröffnen und schenkte ihm sogar einen Hengst. Auch 1945 litt das Gestüt wieder unter dem Krieg und wurde von Bomben zerstört. Der Wiederaufbau der Zucht begann unter starkem Einfluss von Hannoveranern, Westfalen, Oldenburgern und Holsteinern. Die Zweibrücker ähneln diesen deshalb sehr und haben auch dieselben guten Veranlagungen für den Dressur- und Springsport. Der ursprüngliche Zweibrücker hatte einen deutlichen Einschlag arabischen Blutes. Während der Umzüchtung zum Sportpferd wurde dann der Anteil Trakehner Blutes sehr groß, und letztlich züchtete man im ehemaligen Pfälzer Hauptgestüt Birkhausen nur noch Trakehner. Im verbliebenen Gestüt Zweibrücken ging der Einfluss der Trakehner gegen Ende der 1970er Jahre wieder zurück. Der Durchbruch gelang schließlich auf dem privaten Gestüt Drachenhof bei Koblenz, wo man erfolgreiche Springpferde züchtete.

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