Nicht immer, aber in den meisten Fällen, endet die Diagnose „Beinbruch“ für Pferde mit deren Tod. Denn anders als Menschen können die Lauftiere Brüche von tragenden Knochen, wie beispielsweise dem Röhrbein, nicht auskurieren. Niki Marie Hansen studiert Tiermedizin an der Louisiana State University. Einem Bericht der britischen Zeitung „Mirror“ zufolge forscht sie derzeit an der Möglichkeit, künstliche Prothesen direkt in den Knochen von betroffenen Pferden zu implantieren.
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Für Menschen gibt es solche Systeme bereits, ebenso für Hunde, Katzen, Ziegen, Schildkröten und andere kleine Tiere. Die Anwendung bei Pferden ist jedoch eine besondere Herausforderung. Denn diese müssen ihr Gewicht voll auf alle vier Beine verteilen können, um keine Belastungsrehe zu entwickeln. Herkömmliche Prothesen, die über den Stumpf geschoben werden, können diese Gewichtsverteilung oft nicht gewährleisten.
Hansen will deshalb eine neue Art von Titanium-Implantaten testen, die in den verbliebenen Beinknochen eingesetzt werden. Ein Spezialüberzug soll gewährleisten, dass der Knochen quasi in das Metall hineinwächst, um eine starke Verankerung der Prothese zu sichern – ähnlich, wie es auch bei Zahnimplantaten der Fall ist. Der Überzug versiegelt auch das Knochengewebe ringsum und bewahrt es so vor Infektionen. Ist das gesamte Konstrukt erst einmal verheilt, so kann eine Prothese aufgesetzt werden, die dann fest mit dem Bein verbunden ist. Aktuell arbeitet Hansen noch mit den Knochen von toten Pferden, um herauszufinden, wie stark die Implantate sind. Erst später sollen Versuche an Pferden mit Beinbrüchen stattfinden.