Wie passt man eine Wassertrense richtig an?

Je nach Stärke des ausgeübten Zugs und je nach Kopfhaltung des Pferdes erzeugt die Wassertrense Druck auf Zunge, Gaumen und Kinnladen des Pferdes. Eine dünnere Trense wirkt schärfer, da sie punktueller einwirkt. Allerdings quetscht ein zu dickes Gebiss die Zunge des Pferdes. Deshalb muss bei der Anpassung der Wassertrense auf die richtige Länge und Dicke geachtet werden. So ermitteln Sie die Länge: Führen Sie kleines Lineal oder das erste Glied eines Zollstocks in das Pferdemaul ein und messen sie, wie breit das Pferdemaul an der Stelle ist, wo das Gebiss liegen soll. Achtung: Pferde mit kurzer Maulspalte müssen das Gebiss höher tragen als Pferde mit langer Maulspalte. Das Mundstück muss immer exakt in der Lücke zwischen den Schneidezähnen (bzw. Hengstzähnen) und den Backenzähnen liegen. Das benötigte Gebiss sollte etwa 0,5 Zentimeter länger sein als der gemessene Wert.

Um die für Ihr Pferd richtige Gebissstärke zu finden, brauchen Sie vor allem eine Portion Geduld und noch mehr Gefühl. Einen ungefähren Anhaltspunkt aber gibt Ihnen diese Messung: Fassen Sie Ihrem Pferd bei geschlossenem Maul in den Maulwinkel und fühlen nach, wie viel Platz zwischen den Laden ist. Meist ist das viel weniger als vermutet. Ziehen Sie von dem Wert etwa zwei Zentimeter als Spielraum für die Zunge ab. So erhalten Sie die Dicke, die ein Gebiss nicht überschreiten sollte.

Weiterführende Ideen: Trensengebisse gibt es in zahlreichen Varianten. Sinnvoll ist unter Umständen die Anschaffung einer doppelt gebrochenen Wassertrense. Sie wirkt weicher auf das Pferdemaul ein, da sie keinen „Nussknackereffekt“ hat. Dieser tritt auf, wenn sich bei starkem Zügelanzug das mittlere Glied der Trense aufrichtet und sich die Spitze schmerzhaft in den Gaumen bohrt. Die Schenkel klemmen dann außerdem den Unterkieferast ein wie eine Zange. Ein doppelt gebrochenes Mundstück hingegen kann sich nicht „V“-förmig aufrichten.

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