Blut lässt sich kaum künstlich herstellen, kann aber innerhalb einer Spezies transferiert werden. Gründe für eine Bluttransfusion bei Hunden und Katzen sind meist schwere Unfälle, große Operationen, bei bestimmten Krebserkrankungen, bei Vergiftungen mit Rattengift, schweren Infektionskrankheiten wie etwa die durch Zecken übertragene Babesiose aber auch Erkrankungen des Blutes wie etwa Gerinnungsstörungen oder die genetisch bedingte Bluterkrankheit (Hämophilie).
Wie beim Menschen gibt es auch bei Tieren verschiedene Blutgruppen. Blut wird aufgrund unterschiedlicher Oberflächenproteine an den roten Blutkörperchen in verschiedene Blutgruppen eingeteilt. Beim Hund sind mehr als 12 bei Pferden acht verschiedene Blutgruppensysteme beschrieben. Die Transfusion einer unpassenden Blutgruppe kann für Tiere tödliche Folgen haben. Bei Pferden ist die erste Übertragung von Spenderblut noch unproblematisch. Bei jeder weiteren Transfusion muss genau auf die Blutgruppe geachtet werden, da sich in diesen Fällen bereits Antikörper gegen das fremde Blut im Organismus der Tiere befinden.
Pferde als Blutspender und Empfänger
In der Pferdemedizin gibt es verschiedene Gründe für eine Blutspende. Das sind einerseits Gerinnungsstörung des Blutes, Anämien (Blutarmut), Vergiftungen oder schwere Infektionskrankheiten. Bei Operationen im sehr gut durchbluteten Nasen- und Kieferbereich werden sicherheitshalber ebenfalls Blutkonserven vorbereitet. Eine Bluttransfusion kann helfen, den Kreislauf des Tieres während der Operation aufrecht zu erhalten.
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Die entnommene Blutmenge und die Zeitpunkte der Blutspenden werden vermerkt. Blutspenden können so entsprechend geplant werden. Spenderpferde unterliegen dabei besonderen Kontrollen was bestimmte Krankheiten betrifft. Wie wichtig solche Untersuchungen im Vorfeld sind zeigt ein Fall aus dem Jahr 2012. So wurde ein Spenderpferd in einer Klinik in NRW eingesetzt, das mit Infektiöser Anämie infiziert war. Diese Krankheit schlummert oft unerkannt in Pferden und durch die Transfusion mit Blut von diesem Pferd wurde sie übertragen. Es kam bei einem Pferd zum Ausbruch. Seinerzeit musste über 2000 Pferde, die in der fraglichen Zeit in der Klinik behandelt wurden, nachträglich untersucht werden.
Einem Pferd werden maximal fünf bis sieben Liter Blut während einer Spende abgenommen, danach wird das Blut innerhalb weniger Stunden einem Patienten verabreicht. In einigen Fällen wird auch das Plasma vom Vollblut getrennt und für bestimmte Anwendungen, wie zum Beispiel zur Wundheilung, bei Augenoperationen oder bei Patienten mit massivem Eiweißverlust genutzt. Ein Eiweißverlust entsteht bei schweren Verbrennungen, hochgradigen Durchfällen, Tumor- oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Rippenfellentzündungen oder Bauchfellentzündung.