Weidepflege im Frühjahr beginnen!

Vorab sei gesagt: Das Pferd ist Dauerfresser. Die Weide dient als Lieferant hochwertigen Futters – wenn die Grasnarbe dicht und artenreich ist. Am besten gedeihen für Pferde nahrhafte Gräser auf trockenen Mineralböden mit durchlässigem Untergrund. Stark bindige Böden und Niedermoore sind weniger geeignet. Doch nicht nur der richtige Untergrund ist von großer Bedeutung. Gleichzeitig muss die Weidepflege den durch das Pferd entstehenden Belastungen angepasst werden.

Dazu gehören nicht nur die Zerstörung der Narbe durch Tritte, sondern auch partieller Kahlfraß und Geilstellen. Regelmäßige Weidepflege ist daher das A und O, soll die Fläche dauerhaft nutzbar bleiben. Neben täglichem Absammeln von Mist trägt das Mulchen von Geilstellen zum Erhalt der Grasnarbe bei.

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Regelmäßige Pflege ist das A und O

Jahreszeitlich kommen zur Weidepflege Walzen, Nachsähen, Abschleppen und Mähen hinzu. Im zeitigen Frühjahr sollte die Weide abgeschleppt oder schonend geeggt werden, sobald der Boden befahrbar ist. Walzen empfiehlt sich bei moorigen Böden oder dort, wo durch Frosteinwirkung der Boden hochgefroren ist. Kleinere Lücken in der Grasnarbe können Sie bereits jetzt nachsäen. Bodenproben geben Gewissheit über den Mineralhaushalt. Am besten zieht man sie zwar im Herbst, doch auch im Frühjahr, vor dem Düngen, ist eine Entnahme möglich.

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Falls Sie eine Bodenprobe ins Labor geschickt haben, sollten Sie zwischen März und April anhand der Untersuchungsergebnisse Ihre Wiese düngen. Kalkstickstoff tötet Parasiten ab, sorgt für gleichmäßiges Graswachstum mit idealen Nährstoffen sowie eine strapazierfähige Grasnarbe. Eine regelmäßige Kalkung wirkt außerdem der Versauerung des Bodens entgegen. Verwenden Sie 300 bis 400 kg Kalkstickstoff pro Hektar Weideland. Gedüngt werden kann aber auch mit Kompost oder Mineraldünger.

Wirksam gegen Unkräuter

Giftpflanzen müssen ebenso ausgestochen werden wie Unkräuter. Die Bekämpfung kann sowohl mechanisch mit Unkrautstechern als auch chemisch als Einzelpflanzenbehandlung mit Dochtstäben oder Rückenspritze erfolgen. Als praktikabel zur Bekämpfung von unliebsamen Pflanzen hat sich das breit wirksame Grünlandherbizid Simplex erwiesen. Aber vorsicht: Der Kauf und die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln ist nur mit einem Sachkundenachweis im Pflanzenschutz erlaubt.

Wichtiger Hinweis: Wenn schon die chemische Keule eingesetzt werden soll, dann auf Pferdeweiden nur zur Horst- oder Einzelpflanzenbehandlung
. Auch wenn die von der Zulassungsbehörde festgesetzte Wartezeit mit sieben Tagen angegeben ist, empfiehlt es sich, die Weide mehrere Wochen ruhen zu lassen, bevor die Pferde wieder davon fressen dürfen.

Weidepflege: Was ist wann zu tun?

Zeitiges Frühjahr:
• Abschleppen oder schonendes Eggen
• Walzen bei moorigen Böden oder hochgefrorenen Böden
• Durch Auswinterung entstandene kleinere Lücken in der Grasnarbe nachsäen

März/April:
• Zum Zeitpunkt der Forsythienblüte Kalkstickstoff streuen, um die langsam wirkende Stickstoffquelle des Kalkstickstoffs auszunutzen
• Entsprechend der Bodenuntersuchungsergebnisse bzw. des Bedarfs der Pflanzen düngen

Mai/Juni:
• Je nach Standort und Region ist bei Mähweiden Zeit für den Heu- oder Heulageschnitt. Achtung: Reicher an Struktur ist ein späterer Schnitt!
• Nach der ersten Nutzung kann bei Bedarf nach- gesät und nachgedüngt werden
• Ausmähen der Elektrozäune ist unerlässlich, um Spannungsverluste zu verhindern

August/ September/ Oktober:
• Regelmäßiges Nachmähen oder Mulchen nach jeder Beweidung verhindert Geilstellen
• Nächsäen nach jeder Nutzung möglich, Stickstoff-Düngung nur mehr bis Ende August, wenn danach noch eine Beweidung vorgesehen ist

Herbst:
• Bodenproben ziehen
• Aufwuchs nach der letzten Nutzung ggf. auf 10 cm einkürzen

Spätwinter:
• Beste Zeit, auf nachtgefrorenen Böden Kompost oder Festmist auszubringen
.
Achtung: Kein Pferdemist auf Pferdeweiden!

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