Weidepflege für Pferdekoppeln: So machen Sie’s richtig!

Regelmäßige Weidepflege ist vor allem im Frühjahr, vor Beginn der eigentlichen Vegetationsperiode notwendig.
Sehr nasse Weiden werden im Frühjahr gewalzt, da sie bei Bodenfrost hoch frieren und damit auflockern. Durch das Walzen bekommt die obere Schicht wieder Kontakt zur Wasser führenden unteren Lage. Der Boden darf dabei nicht zu feucht und nicht zu trocken sein: Tritt beim festen Auftreten mit dem Absatz Wasser aus dem Boden aus, ist er zu feucht, staubt der Boden, ist er zu trocken.

Für das obligatorische Schleppen oder Eggen muss die Pferdeweide ebenfalls gut abgetrocknet sein. Die Wiesenschleppe beseitigt Bodenunebenheiten wie etwa Maulwurfshügel und legt die von abgestorbenen Pflanzenteilen oder vorjährigen Kothaufen bedeckte Grasnarbe frei. Die Weide wird dabei auch optimal für eine etwaige Nachsaat vorbereitet und „belüftet“. Vor einer Nachsaat steht das Nachmähen oder alternativ das Mulchen, falls es nicht im Herbst schon erledigt wurde.

Geilstellen brauchen besondere Aumerksamkeit

Unsere Pferde sind echte Naschkatzen und lassen nicht nur Pflanzen auf und rund um Geilstellen stehen, sondern verschmähen bestimmte Arten ganz. Werden diese nicht rechtzeitig und regelmäßig beseitigt, breiten sie sich ungehindert aus. Routinemäßig sollten der Pferdekot von der Weide abgesammelt und alle Weideflächen nachgemäht werden. Das geschieht normalerweise während der Weidesaison nach dem Umtrieb der Herde oder am Ende der Weidesaison. Beim Mulchen werden die überständigen Pflanzen abgemäht und gleichzeitig zerkleinert. Das Mulchgut – ohne Pferdekot!!! – muss nicht abgefahren werden, sondern bleibt liegen, verrottet sehr schnell und liefert damit natürlichen Dünger sowie mit der Zeit eine bessere Humusschicht.

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Nachsaat zum richtigen Zeitpunkt

Auch eine bei lückenhaftem oder schwachem Bestand nötige Nachsaat kann, muss aber nicht, im zeitigen Frühjahr vorgenommen werden. Sie darf keinesfalls zu spät erfolgen, also mitten in die beginnende Vegetationsperiode hinein, da sonst die Samen in Konkurrenz zu den bereits etablierten Pflanzen wachsen und eine Konkurrenz zwischen Nachsaat und Altnarbe entsteht, bei der die Keimlinge unterliegen und der Erfolg ausbleibt. Aus diesem Grund wird die Nachsaat auch gerne auf das Sommerende verlegt. Für die Nachsaat stehen mehrere, grundsätzlich unterschiedliche Maschinen zur Verfügung. Je nach dem Zustand der Weide – Verfilzung, Bodenunebenheiten, Lücken, Verunkrautung – empfehlen sich verschiedene Modelle. Bei der maschinellen Nachsaat stehen Schlitz-, Scheiben-, Zahnrillen- und Rillenfräsdrillmaschinen zur Auswahl. Alternativ kann auch eine Übersaat in Form einer Zugabe von Saatgut zum Düngemittel erfolgen. Bei Ausbesserung von kleinen Teilflächen kann man das auch mit der Hand bewerkstelligen. Für Nachsaaten gibt es spezielle Mischungen im Handel. Nach der Saat wird das Saatgut angewalzt.

Düngen nach Bedarf

Jede Nutzung des Aufwuchses – die Gewinnung von Heu oder Beweidung – entzieht dem Boden Nährstoffe, die über wirtschaftseigenen Dünger (kompostierter Mist) und/oder andere Düngemittel zurückgeführt werden müssen. Wird nur einmalig Dünger ausgebracht, geschieht auch dies meist im Frühjahr. Vor der Düngung sollte die Entnahme einer Bodenprobe stehen. Nur so ist die Versorgungslage des Bodens besser zu beurteilen und die Art und Zusammensetzung des Dünger lässt sich optimal abstimmen. Nur auf der Basis einer genauen Kenntnis der Nährstoffgehalte und des pH-Wertes des Bodens ist eine sinnvolle und wirtschaftliche Düngung möglich. Je nach Beschaffenheit des Geländes werden pro Hektar ein bis fünf Proben aus einer Tiefe von 10-15 cm entnommen und in Labors untersucht. Eine jährliche Untersuchung ist nicht in jedem Fall notwendig, spätestens alle sechs Jahre muss es aber sein.

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