Potentieller Marker für Plazentiitis gefunden

Wie ein Forscherteam auf dem letzten Kongress der American Practitioners vorstellte, fällt bei Plazentiitis die Konzentration eines bestimmten Östrogens (17β-Estradiol Sulfat) im Blut der tragenden Stute stark ab. Dies war in der Studie bereits innerhalb eines Tages nach einsetzender Entzündung der Fall – ideal, denn eine Plazentiitis beginnt oft schleichend und unbemerkt. Das Forschungsergebnis macht Hoffnung, bis zum Praxiseinsatz allerdings ist noch ein weiter Weg.  

Plazentiitis beginnt schleichend

Eine Plazentiitis wird in der Regel durch eine aufsteigende bakterielle Infektion verursacht. Symptome treten erst spät auf und sind eher unspezifisch (frühzeitige Eutervergrößerung, Ausfluss, Unruhe, Koliksymptome). Für die Diagnostik wichtig sind ein Ultraschall vom Enddarm und auch von der Bauchdecke aus, die vaginale Inspektion der Zervix sowie neuerdings durch ein fetomaternales EKG. Teilweise sind dies Untersuchungen, die einer Spezialklinik vorbehalten sind. Bei frühzeitiger Diagnose kommen Antibiotika und entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz.

Vorbeugemaßnahmen

Stuten, die bereits einen Abort oder eine Plazentiitis hatten, sollten genau beobachtet werden. Kleinste Anzeichen einer Infektion müssen sofort behandelt werden. Generell sollte bei Zuchtstuten vor der Bedeckung und während der gesamten Trächtigkeit auf beste körperliche Verfassung geachtet werden. Die Stute sollte keinesfalls zu fett sein. Tragende Stuten sollten möglichst nicht mit Pferden zusammenkommen, die neu auf dem Betrieb sind. Herpesimpfungen können den Infektionsdruck reduzieren.

 

Lesen Sie hier mehr:

Equine infektiöse Anämie: Gefährlich für Stute und Fohlen
Zeitplan Stute decken oder besamen: Was muss wann beachtet werden?

 

Kommentar verfassen