Oldenburger sind die schwerste Warmblutrasse Deutschlands. Ursprünglich wurden sie als Arbeitspferde gezüchtet. Dieser schwere Schlag der Rasse, heute Alt-Oldenburger genannt, war hervorragend geeignet für die Landwirtschaft und für die Kutsche. Ab dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert entsprachen die schweren Arbeitspferde jedoch nicht mehr dem Wunsch nach leichteren Turnierpferden, und so wurde mit Hilfe von Vollblütern, Hannoveranern und Holsteinern ein edles Sportpferd mit ausgezeichneten Springqualitäten gezüchtet. Da der moderne Oldenburger so eng mit dem Hannoveraner verwandt ist, unterscheidet er sich von diesem auch nicht sonderlich im Exterieur. Auch französische Hengste beeinflussten die Zucht maßgeblich. So wurde der 1965 in der Normandie geborene Fuchshengst Furioso II Vater von 1.300 erfolgreichen Turnierpferden. Noch heute findet man auf manchen Springplätzen die oft großen, kräftigen, bunten Füchse, denen man den Vater oder Großvater Furioso ansieht. Der schwere Schlag der Alt-Oldenburger und damit auch der ganz eng verwandten Ostfriesen ist heute leider mehr oder weniger vom Aussterben bedroht. Für ihn bestand nach der Umstellung der Landwirtschaft auf Maschinen keine Nachfrage und damit auch keine Zukunft mehr. Den heutigen Markt bestimmen Erfolgspferde wie die Stute Weiheiwei, die bei der Weltmeisterschaft 1994 unter Franke Sloothaak im Schauspringen siegte, und Bonfire, der mit Anky van Grunsven in den 1990er Jahren im Dressurviereck Erfolge feierte. Oldenburger sind so erfolgreich wie zahlreich: ungefähr 8.500 Zuchtstuten sind beim Zuchtverband eingetragen.