Ein direkter Nachweis von Borrelien im Blut von Tieren und Menschen ist nahezu unmöglich, denn serologischen Tests mangelt es an Zuverlässigkeit. Darüber hinaus liefern diese keine Aussagen über das Vorliegen einer aktiven Infektion.
Einen völlig neuartigen Ansatz verfolgen Forschungsgruppen des Instituts für Medizin der Radboud Universität in den Niederlanden. Sie konzentrieren sich auf die Interaktion der Borrelien mit dem zellulären Immunsystem. Ergebnis ist die Entwicklung eines Tests zur Erkennung einer aktiven Borrelieninfektion.
Die Symptome einer Borreliose-Erkrankung sind vielfältig, man spricht daher von einer multisystemischen Krankheit. Bei Pferden können Borrelien beispielsweise zu Muskelverspannungen, Gelenkproblemen in Verbindung mit wechselnden Lahmheiten, diversen Organerkrankungen sowie erhöhter Allergieanfälligkeit führen. Auch neurologische Ausfallerscheinungen, wie Head Shaking, und eine gesteigerte Infektionsanfälligkeit werden dieser Krankheit zugeordnet. Die chronische Borreliose entwickelt sich meist nicht unmittelbar nach einem Zeckenstich, sondern erst nach längerer Zeit und in unterschiedlicher Ausprägung.
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Ein auf Diagnostiktests spezialisiertes Unternehmen in Mellrichstadt hat in Zusammenarbeit mit der niederländischen Radboud Universität sowie der Universität von Colorado in Boulder, USA, eine Untersuchungsmethode auf der Basis von Vollblut entwickelt. Mit deren Hilfe kann sowohl im akuten Fall eines Zeckenbisses als auch bei chronischen Erkrankungen mit Verdacht auf Borreliose eine valide Aussage über eine mögliche Infektion mit Borrelien getätigt werden. Im Gegensatz zu den bisherigen Verfahren wird bei dieser Neuentwicklung die primäre Immunreaktion überprüft, mit der die Borrelien zuerst abgewehrt werden. Der Test ermöglicht es darüber hinaus, den Erfolg einer Antibiotika-Behandlung zu kontrollieren.
Zur Durchführung des Tests wird eine Blutprobe entnommen, am selben Tag an das Labor geschickt und binnen einer Woche auf das Vorhandensein einer Borrelieninfektion ausgewertet.