Hitzschlag und Hitzekollaps beim Pferd: Erkennen und Erste Hilfe

Familienidylle – Kleine Paintfamilie in ihrem kleinen ParadiesPferde mit Hitzekollaps haben einen Flüssigkeits- und Elektrolyt-Verlust. Dadurch versagt ihre Kreislauffunktion. Erkennbar ist ein Kollaps oder Schock an schlaffer Körperhaltung mit tiefem Kopf und blassen, fast weißen Schleimhäuten. Falls das Pferd auch noch unter Schüttelfrost leiden sollte, ist der Tierarzt unter dem Hinweis auf sofortige Eile hinzuzuziehen!

Ein Hitzschlag ist schlimmer. Betroffene Pferde sind meist dermaßen dehydriert dass sie kaum mehr schwitzen. Dadurch kann der Körper sich nicht mehr selbst abkühlen und es kommt zu einem Wärmestau. In beiden Fällen sind vor allem solche Pferde gefährdet, die nicht ausreichend konditioniert und während des Ritts überfordert oder unzureichend getränkt werden. Betroffene Tiere zeigen zunächst Schweißausbruch, Mattigkeit und taumelnden Gang (Hitzekollaps). Später schwitzen sie überhaupt nicht mehr, atmen flach und haben Muskelzittern (Hitzschlag). Sie müssen sofort in den Schatten gebracht, vorsichtig getränkt und an den Beinen einige Minuten mit kaltem Wasser abgespritzt werden. Auf keinen Fall darf weiter geritten werden.

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Erhitzte Pferdekörper abkühlen

Um Hitzeschäden vorzubeugen, muss dem Pferd im Sommer unbedingt genügend Flüssigkeit zugefügt werden. Nach Meinung des Vielseitigkeits-Bundestrainers Hans Melzer darf sogar gleich nach dem Reiten getränkt werden: „Früher galt ja die Regel, die Pferde erst eine Weile abkühlen zu lassen, ehe man sie trinken lässt. Doch wir haben die Erfahrung gemacht, dass beim sofortigen Trinken keinerlei Probleme auftauchen.“ Bevor es zum gefürchteten Kreislaufkollaps kommt, müssen erhitzte Pferdekörper herabgekühlt werden. Vor und nach einem Geländeritt im olympisch-heißen Athen ließ Melzer deshalb alle Pferde mit Eiswasser abduschen. Die etwas dezentere Variante ist ein nasses, kaltes Handtuch, das dem Pferd über Ohren und Hals gelegt wird. Außerdem beuge eine allgemein gute Kondition und die Verabreichung von elektrolytreichem Futter Hitzeschäden vor. Am besten vermeiden Sie diese natürlich dadurch, dass Sie bei hohen Temperaturen auf das Reiten verzichten.

Tipp: Achten Sie darauf, was Sie selbst fühlen. Wenn Sie den Weg in den Schatten suchen und nicht mehr in die Sonne wollen, sollten Sie das Ihrem Pferd ebenfalls nicht zumuten. Falls es dann auf der Koppel ohne Schatten ausharren muss und evtl. sogar das nötige Wasser fehlt, droht der gefährliche Hitzschlag!

Notfallhinweise

Folgende Anzeichen sollten beachtet werden, damit das Pferd gesund bleibt:

  • Alarm ist geboten, wenn das Pferd beim Stehen oder im Schritt plötzlich anfängt, stark zu schwitzen.
  • Es lässt den Kopf hängen und die Muskeln werden schlaff
  • Wenn absolute Erschöpfung erkennbar wird und das Tier zu taumeln beginnt. Die Adern treten stark hervor und sind vermehrt erkennbar.
  • Der gesamte Körper des Pferdes fühlt sich heiß an, die Muskeln verkrampfen. Pferde können in dieser Verfassung auch ohnmächtig werden!
  • Zögern Sie im Zweifelsfall nicht – rufen Sie umgehend einen nächstgelegenen Tierarzt!

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Grundsätzliche Erste-Hilfe-Regeln

  • Führen Sie das Pferd umgehend an einen schattigen und kühlen Ort, der keinerlei Zugluft aufweisen darf. Ruhe ist absolute Pflicht!
  • Wenn das Pferd bewusstlos wurde, besorgen Sie umgehend einen Schatten spendenden Gegenstand wie z.B. einen Regenschirm oder Ähnliches.
  • Übergießen Sie das Tier vorsichtig und langsam mit kühlem bis lauwarmem Wasser.
  • Kühlen Sie den Kopf zusätzlich durch kaltnasse Umschläge – auch hier wieder langsam!
  • Fächern Sie Luft zu zum Beispiel mit Kleidungsstücken. Immer wieder die Reaktion des Tieres überprüfen.

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