EM in der Fütterung, Wundversorgung und Stallhygiene

White horse eating hay in the stableWir sind auf dieser Welt überall von Mikroorganismen umgeben. Der Blick durch ein Mikroskop lässt uns staunen, ob der vielen kleinen Lebewesen, die uns umgeben und die wir mit dem bloßen Auge nicht wahrnehmen können. Wir sehen lediglich ihre Wirkung: Mikroorganismen sind unter anderem für Abbau (Degeneration) oder Aufbau (Regeneration) in der Natur zuständig. Ob sich beispielsweise eine Wunde entzündet oder ob sie heilt ist abhängig von der Tätigkeit verschiedener Mikroorganismen.

Bei der Arbeit von Mikroorganismen lassen sich grob drei Gruppen unterscheiden: Diejenigen, die regenerieren und diejenigen, die degenerieren. Diese beiden Gruppen befinden sich in einem ständigen Wettstreit um die Dominanz und damit um die Vereinnahmung der dritten und zahlenmäßig größten Gruppe, die Opportunisten. Diese Mitläufer wenden sich immer der stärkeren Gruppe zu und unterstützen diese bei ihren Aufgaben: Aufbau wie Abbau. Die Effektiven Mikroorganismen verhelfen nun dazu, die regenerativen Mikroorganismen zu stärken und die Opportunisten auf ihre Seite zu ziehen, um so stärkste Partei zu werden und den Kurs – nämlich Aufbau – angeben zu können. Diese Aufbauarbeit ist vor allem in Zeiten von Umweltverschmutzungen, Überdüngung und chemisch beeinflussten Lebensmitteln von großer Bedeutung. Der Entdecker der Effektiven Mikroorganismen, Professor Dr. Teruo Higa aus Japan, war an sich lediglich auf der Suche nach einem Bodenhilfsstoff, doch schon bald erkannte er die Tragweite seiner Entdeckung.

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Wundheilung ohne Antibiotika

EM-Technologie wird mittlerweile nicht mehr nur ausschließlich in der Landwirtschaft zur Bodenaufbereitung benutzt, sondern hat vielfältigen Einzug in das Leben von Mensch (Haushalt und Garten) und Tier gehalten, so auch in die Pferdehaltung. Als sanfte Revolution bezeichnet Daniela Otto-Prins den Einzug von Effektiven Mikroorganismen in den Pferdestall. Daniela Otto-Prins setzt seit sieben Jahren EM in ihrem Stall ein und gilt als erfahrene EM-Kennerin auf dem Gebiet der Pferde. Sie berät Pferdebesitzer, Stallbetreiber, Tierärzte und gibt ihr Wissen und ihre Erfahrungen gerne in Vorträgen und Publikationen weiter.

Daniela Otto-Prins führt selbst einen Stall mit durchschnittlich zwanzig Zucht-, Verkaufs- und Turnierpferden in Haselünne. „Die Einsatzgebiete von effektiven Mikroorganismen sind vielfältig“, berichtet die Pferdefrau. „Sie reichen von Stallhygiene über Fütterung bis hin zur Wundversorgung.“ Ihr Aha-Erlebnis mit EM war die Wundbehandlung eines jungen Hengstes: „Gratulant hatte sich am Kopf eine schlimme Verletzung zugezogen. Noch schlimmer war, dass er sich dort nicht anfassen ließ. Der Tierarzt konnte ihn also gar nicht behandeln. Es gelang uns lediglich immer wieder eine EM-Paste auf die Wunde zu bringen. Und erstaunlicherweise heilte die Wunde innerhalb weniger Tage ohne Antibiotika und ohne Naht. Nach sechs Wochen war gar nichts mehr von der Wunde zu erkennen. Unglaublich!“

Auch Barbara Lau, Leiterin des Therapiehofes Feuler in Marl schwört auf die Wirkung effektiver Mikroorganismen bei der Wundbehandlung ihrer Pferde. „Wir müssen, seitdem wir Wunden mit EM versorgen, den Tierarzt deutlich weniger rufen. Natürlich ersetzt EM in schwierigen und Notfällen keinen Tierarzt“, betont sie. „Aber Wunden heilen dank EM schneller und besser. Seit wir EM haben, hat sich keine Wunde mehr entzündet.“

Täglich EM ins Maul gespritzt

Nicht nur in der Wundbehandlung verbringen die mikroskopisch kleinen Helfer wahre Wunder. Sie halfen bereits zahlreichen Pferden bei verschiedensten Infektionen, Magen-Darm-Problemen, Augenentzündungen, Allergien, Haut- und Fellproblemen, Hufschäden, Husten, sowie bei Gewichts- und Zuchtproblemen, wie Daniela Otto-Prins aus ihrem und den von ihr beratenen Betrieben zu berichten weiß.

„Mittlerweile wird EM in diesen Betrieben von Tierärzten und anderen Heilberuflern, auf deren Kompetenz wir natürlich nicht verzichten, akzeptiert und wertgeschätzt. Wir arbeiten da Hand in Hand“, betont sie. „Gibt man EM beispielsweise übers Futter oder spritzt es den Pferden ins Maul, dann helfen die effektiven Mikroorganismen den vorhandenen Bakterien im Darm ein gutes Milieu, eine gesunde Darmflora aufzubauen. Das verbessert selbstverständlich die Verdauung, den Stoffwechsel, ja das ganze Wohlbefinden des Tieres“, erläutert die Fachfrau. Die Therapiepferde des Feuler Hofes bekommen täglich 20ml EM ins Maul gespritzt. „Schon nach kurzer Zeit nahmen die Pferde deutlich zu. Ein Zeichen dafür, dass sie das Futter besser verwerteten. Wir haben die tägliche Futtermenge halbieren können“, erinnert sich Barbara Lau. „Man sollte aber die Gabe von EM langsam steigern. Ich empfehle mit zwei Mal 10 ml zu beginnen und dann im Laufe von 14 Tagen bis auf 50ml/Tag zu steigern. Der Darm sollte sich langsam umstellen können“, rät Daniela Otto-Prins.

Gesundes Stallklima

Ein weiteres Einsatzgebiet von EM im Pferdestall betrifft die Hygiene. Ein mit effektiven Mikroorganismen gepflegter Stall stinkt nicht. EM wird beispielsweise auch von Mülldeponien und Kompostierwerken mit guten Resultaten (geringere Geruchsbildung, schnellerer Abbau) verwendet. Bereits 1989 wies EM-Entdecker Professor Dr. Higa darauf hin, dass Ammoniak, Schwefelwasserstoff und andere schädliche Stoffe tierischer Ausscheidungen den effektiven Mikroorganismen als Nahrung dienen und sie so vernichten.

Die Folge ist ein angenehmes, für die Pferde gesundes Stallklima. „Ich war immer gegen Matratzenstreu“, erzählt Daniel Otto-Prins. „Doch durch EM habe ich meine Meinung geändert. Wir besprühen jetzt zunächst einmal den Betonboden mit effektiven Mikroorganismen. Dann kommt eine 3 cm Lage Sägemehl, auch die wird besprüht, ebenso wie das Stroh. Wir äppeln nicht einmal mehr ab, sondern besprühen mit EM, streuen über und besprühen wieder. EM fermentiert die Ausscheidungen, so dass unter der oberen Strohschicht so etwas wie ein Waldboden entsteht. Wenn ich Besuchern erkläre: Keine Schadgasbildung, gibt es immer Zweifler. So mancher hat schon in unsere Einstreu Löcher gewühlt, und das hat dann jeweils überzeugt“, schmunzelt die EM-Expertin.

Ein weiterer positiver Nebeneffekt: In einem EM-Stall fühlen sich Fliegen nicht angezogen und bleiben fern. „Fliegen fühlen sich durch Fäulnisprozesse angezogen. Mit EM aber werden Stoffe durch Fermentation kontrolliert umgebaut“, erklärt Daniela Otto-Prins. „Das ist für uns ungeheuer wichtig“, unterstreicht Barbara Lau „Auf einem Therapiehof beim heilpädagogischen und therapeutischen Reiten können Fliegen ein großes Problem sein. Hier hat uns EM wirklich sehr geholfen.“ So werden in Marl und Haselünne regelmäßig die Boxen, Paddocks und Laufställe mit EM besprüht.

Sonstige Einsatzbereiche

Da Mikroorganismen uns umfassend begleiten, empfiehlt Daniela Otto-Prins auch eine „Rundum-Anwendung“ von EM. Zur Milieuverbesserung die EM-Besiedlung der Flächen im Stall, in den Ausläufen und Weiden, von Einrichtungen und der Einstreu bis hin zum Mistlager. Wenn möglich, bei der Heu- und Strohernte, damit Pilz- und Schimmelbefall von vornherein verhindert werden. Auf dem täglichen Futterplan ebenso wie bei Fell- und Hufpflege, sowie überhaupt bei allen Hygienemaßnahmen.

„Rat suchende Pferdebesitzer wollen oft die ganze „EM-Ausführlichkeit“ gar nicht hören, sondern nur das momentane Problem angehen. Um aber die EM-Technologie zu verstehen und nachhaltigen Erfolg zu erzielen, sollte man das Thema Mikroorganismen immer ganzheitlich sehen. Bisher haben ernsthafte Anwender, die erst nur punktuell begonnen haben, später immer noch begeistert zur breiteren Anwendung, ja oft sogar zu neuen, selbst entdeckten Lösungen gefunden“, so die Erfahrung der ehrenamtlichen EM-Beraterin. Für sie selbst ist die EM-Technologie nicht mehr wegzudenken. Dankbar erklärt Daniela Otto-Prins: „Professor Higa hat mit EM wirklich eine Revolution ausgelöst!“

Die EM-Anwendung:

Es gibt unterschiedliche EM-Produkte (EM, EM-A, EM-X, EM-Keramik) für unterschiedliche Bereiche. Die Urlösung EM wird in Flaschen und Kanistern geliefert und ist ungeöffnet etwa ein Jahr lang haltbar. Bei geringem Bedarf wird diese Lösund direkt angewendet. In der Regel aber wird vom Anwender aus EM-1 selbst das Fermenationsprodukt EM-A herstellen. Das A steht für aktiviert. Dazu wird die Urlösung von EM mit Zuckerrohrmelasse (31 Liter chlorfreies Trinkwasser mit 1 Liter Zuckerrohrmelasse und 1 Liter EM-Urtinktur) sieben Tage bei 35 bis 37 Grad fermentiert. Geeignete Gefäße mit regulierbarer Heizung können käuflich erworben oder auch selbst zusammengestellt werden. Die EM-silierte Zuckerrohrmelasse kann verfüttert werden (30 bis 70 Milliliter/Pferd/Tag) oder zum Besprühen von Heu und Stroh verwendet werden. Zur Pflege von Fell, Mähne, Schweif, Hufen, Euter und Genitalien wird die EM-selierte Zuckerrohrmelasse mit Wasser verdünnt (1:10). Mit dieser Mischung können auch etwa einmal in der Woche die Paddocks besprüht. Reitplatz und Halle werden mit einer Mischung 1:100 bis 1:1000 alle Vierteljahr besprüht.

Effektive Mikroorganismen sind kein Medikament, sondern Lebewesen, und jedes Pferd ist individuell zu sehen. Deshalb können für das Gesundfüttern oder -erhalten keine Standardempfehlungen bzgl. Dosierungen und Dauer der Anwendungen gegeben werden. Professor Dr. Higa: „Wo die Anwendung der EM sinnvoll ist, wird sich der Erfolg auch einstellen, manchmal dauert es halt länger.“

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