Dülmener Wildpferd

Dülmener Wildpferde heißen alle Pferde, die frei auf der Wildpferdebahn im Merfelder Bruch geboren werden; die Pferde, die außerhalb dieser Herde in Gefangenschaft geboren werden, werden „nur“ Dülmener genannt – sie sind ja keine Wildpferde. Ursprünglich gab es in Deutschland mehrere Wildgestüte, in denen Wildpferde lebten. Die Dülmener Wildpferde konnten die Abschaffung der Wildgestüte überleben, weil der Herzog von Croy im Jahr 1850 dafür sorgte, dass etwa 20 Pferde in ein Gehege gebracht wurden, in dem sie sich weiter vermehren konnten. Alle anderen Wildgestüte Deutschlands bestehen nicht mehr. Die Dülmener, die schon im Jahr 1316 urkundlich erwähnt wurden, leben in ihrem Gebiet ganz ohne menschliche Unterstützung; lediglich in ganz harten Wintern bekommen sie etwas Raufutter. Menschen greifen in das Leben der Dülmener nur einmal im Jahr ein: Ende Mai werden die Junghengste aus der Herde herausgefangen und im Rahmen eines Volksfestes versteigert. Wer so in den Besitz eines Dülmener Wildpferdes gelangt, kann ein äußerst robustes, gutmütiges und langlebiges Familienpferd mit nach Hause nehmen. Dülmener, die es in allen Grau- und Falbschattierungen gibt und die in der Regel keine weißen Abzeichen haben, eignen sich als Reit-, Fahr- und Distanzpferde.

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