Berühmte Pferde aus Filmen: Fury, Schattenfell und Co.

Fury und Black Beauty wurden von demselben Pferd gespielt. In Wahrheit hieß der Hengst „Highland Dale“. Er spielte zahlreiche Filmrollen – und hatte dabei ständig Atemnot. Der American Saddlebred-Hengst „Highland Dale“. wurde am 4. März 1943 geboren und Fury und Black Beauty wurden von demselben Pferd gespielt. In Wahrheit hieß der American-Saddle-Horse-Hengst „Highland Dale“. Er spielte zahlreiche Filmrollen – Elizabeth Tayler ritt ihn in „Giants“ und Clark Gable in „Lone Star“. Highland Dale hatte sein Leben lang Atemprobleme und bekam sein Heu eingeweicht serviert. Er starb im Alter von 29 Jahren. Bis dahin hatte er seinem Besitzer Ralph McCutcheon eine halbe Million Dollar eingebracht.

Der „kleine Onkel“, das Pferd von Pippi Langstrumpf, war kein Tigerschecke, sondern ein Schimmel mit aufgemalten Punkten. Regieassistent Ingvar Skogsberg sprühte die Punkte jeden Morgen gleich nach dem Aufstehen mit Haarfärbemittel auf. „Ich hatte unterschiedlich große Löcher in Wellpappe geschnitten und sprayte vorsichtig durch, ganz leise, damit er es nicht hören konnte, denn er mochte das Geräusch nicht“, gab Skogsberg zu Protokoll. In Wahrheit hieß der Schimmel Bunting und kam 5-jährig vom Reiterhof Solna zu dem Filmteam. Inger Nilsson, alias Pippi, gab ihm den Namen „Kleiner Onkel“. Im Buch von Astrid Lindgren ist immer nur von Pippis Pferd die Rede. Ein Name wird nie erwähnt. Viele Jahre später wurde eine englische Pippi-Langstrumpf-Filmproduktion gedreht. Darin reitet Pippi einen echten Knabstrupper Tigerschecken.

Das sprechende Pferd aus der gleichnamigen US-Serie Mister Ed wurde von dem ehemaligen Parade- und Show-Pferd „Bamboo Harvester“ gespielt. Damit er die bekannten Sprechbewegungen imitierte, schmierte sein Trainer ihm Erdnussbutter ins Maul. Es ist aber auch eine weniger tierfreundliche Version über das Training von Mr. Ed in Umlauf: Angeblich hatte Bamboo Harvester einen Draht im Maul, der durch das Halfter lief und an der Kamera abgewandten Seite wieder herunterführte. An diesem zog der Trainer, so dass dem Tier nichts anderes übrig blieb, als sein Maul auf und zu zu klappen. In den 1960er Jahren war Mr. Ed so beliebt, dass Mattel eine „Mr.-Ed-Puppe“ auf den Markt brachte. Zog man an einem Strickchen, so fing sie an zu plappern: „Das Telefon klingelt – soll ich rangehen?“, „Meine Freundin hat eine Ponymähne!“,  und „Ich bin das Pferd, du der Wagen“, sind drei Kostproben von 10 Sprüchen, die die Puppe auf Lager hatte.

Seabiscuit war ein US-amerikanischer Vollblut-Hengst, das Anfang der 1930er Jahren für 8 000 Dollar verkauft wurde, weil man ihn als nur mittelmäßig begabtes Rennpferd einschätzte. Durch seinen Trainer und seinen Jockey wurde er jedoch zum erfolgreichsten Rennpferd seiner Zeit und während der Weltwirtschaftskrise zum Symbol der Hoffnung für viele Amerikaner. Seabiscuit gewann insgesamt $437 730 Dollar an Preisgeldern. Gelegentlich wird behauptet, dass im Jahre 1938, dem Höhepunkt seiner Karriere, dem Rennpferd mehr Raum in US-amerikanischen Zeitungen eingeräumt wurde als den Politikern Adolf Hitler oder Franklin Delano Roosevelt. Seabiscuit starb 1947 an Herzversagen, weil er sich als Gnadenbrotpferd satte 150 Kilo Übergewicht angefressen hatte. Er war so beliebt bei den Leuten, dass ihn in seinen letzten Jahren noch 5 000 Menschen besuchten.

Der Palomino-Vollbluthengst Trigger war das bekannteste Filmpferd überhaupt. Zum ersten mal erschien er als Lady Marian’s Reitpferd in „Die Abenteuer von Robin Hood“ auf der Leinwand. Mit seinem Besitzer Roy Rogers spielte er anschließend in etwa 80 weiteren Kinofilmen und 101 TV-Auftritten mit. Trigger konnte 60 Tricks und 150 Schritte auf den Hinterbeinen laufen. Kaum jemand weiß, dass Rogers im Laufe der Jahre mehrere optisch sehr ähnliche „Triggers“ einsetzte. Als der letzte von ihnen starb, ließ er dessen Fell über einen Rahmen spannen und in einem Museum aufhängen. Anschließend kam heraus, dass sein Fleisch von einem Metzger an mehrere Schnellimbisse verkauft worden war. Der Schlachter wanderte dafür 5 Jahre ins Gefängnis.

Das schönste Pferd Mittelerdes, Schattenfell, wurde in „Herr der Ringe“ von den beiden Andalusiern Blanco und Domero gespielt. Schauspieler Ian McKellen alias Zauberer Gandalf ritt aber nicht wirklich auf dem blanken Pferderücken, sondern drehte mit dem 16-jährigen Hengst Domero nur die Nahaufnahmen. Dabei verdeckte sein weiter Mantel den Sattel. Die Actionszenen hingegen ritt ein Stuntman auf Blanco, der dabei vollständig auf jegliche Hilfsmittel verzichten konnte und den Wallach sogar freihändig ritt.

Altair, Antares,
Rigel
und Aldebaran, die vier Pferde aus dem Film Ben Hur waren nicht wie von Schaich Ilderim behauptet Araber, sondern Lipizzaner. Ihr Trainer Sr. Glenn Randall trainierte sie sieben Monate, bis sie alle vier ohne zu zögern mitsamt ihrem Wagen über Unfallteile in der Arena hinwegsprangen. Neun Wagen mit je vier Pferden treten bei dem legendären Rennen gegeneinander an. Es wurden aber nicht 24, sondern 72 Pferde trainiert. 36 davon kommen im Film vor. Das Rennen im Film dauert genau 8 Minuten und 20 Sekunden – etwa genauso lang dauerten römische Wagenrennen auch in Echtzeit. Allerdings bestanden sie aus sieben, und nicht wie in Ben Hur aus neun Runden.

Kommentar verfassen