Antibiotikaresistenz auch bei Pferden zunehmend ein Problem

Antibiotika können lebensrettend sein. In jedem Fall müssen sie in der entsprechenden Dosierung und lang genug gegeben werden, damit sie einerseits wirken können und andererseits die Entstehung von Resistenzen möglichst vermieden wird. Wie Dr. Josie Traub-Dargatz, Professor of Equine Medicine an der Colorado State University in einem Artikel im Equine Chronicle sagt, weiß man derzeit nicht wirklich, wie groß das Problem von Antibiotikaresistenzen bei Pferden ist, da hierzu keine entsprechenden Daten vorliegen. Sie mahnt jedoch eindringlich dazu, dass Antibiotika nur sehr verantwortungsbewusst eingesetzt werden dürfen, denn es gibt nicht viele Alternativen, auf die man zurückgreifen kann. Daher sollten wirklich nur auf die jeweiligen Bakterien passende Antibiotika zum Einsatz kommen.

„Ich glaube, es ist kein Problem, ohne vorhergehende Blutuntersuchung ein Antibiotikum einzusetzen, vom dem man weiß, dass es bei einer bestimmten Erkrankung hilft, z.B. bei bakteriellen Infektionen der Atemwege“, so Dr. Traub-Dargatz in dem Artikel. „Doch wenn das Pferd darauf nicht anspricht oder es sich um einen wirklich schweren Fall handelt, sollte man wesentlich kritischer an den Therapieplan herangehen und schauen, um welchen Erreger es sich handelt, bevor man das nächste Antibiotikum einsetzt.“  Klar ist auch, dass Antibiotika nichts gegen Viren ausrichten können. Folglich bringt es auch nicht, Antibiotika bei viral bedingten Infekten einzusetzen.

Fazit:
* Antibiotikaeinsatz ja, aber nur gezielt
* halten Sie sich genau an die Vorgaben Ihres Tierarztes bezüglich Dauer und Dosierung, setzen Sie keinesfalls vorzeitig das Medikament ab
* Verwenden Sie keine Reste von z.B. Salben oder Tropfen, nur weil diese schon einmal geholfen haben, ohne dies mit Ihrem Tierarzt vorher abzusprechen.

 

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