Anreiten: Westerntrainer empfiehlt Bodenarbeit

Donnie Recchiuti aus Heath im Bundesstaat Ohio, USA, begann im Jahr 1993, Pferde professionell zu trainieren. Er hat seither über 16 Jahre hindurch kontinuierlich Futurity-Pferde ausgebildet und vorgeführt. Er nahm am AQHA Circuit als Youth Exhibitor teil. Darauf arbeitete er für James Bryce an der Seite von Steve Heckman. Donnie erwähnt, dass er beim Absolvieren seiner Praktikas immer großes Glück gehabt hat, einige äußerst talentierte Pferde trainieren zu können, darunter zum Beispiel Larry Shady Zipper, Winnie Pine Bar, Principles Miss, Ima Good Rodder, Tell Her Shes Not, Perfect Chex, Heavenly Mac, Willy Showin Off, Only Yours, Afew Good Margaritas.

Welches sind die Anzeichen dafür, dass ein Jungpferd bereit für den Start ist?

„Aus dem grundsätzlichen physischen Zustand, der Reife und der Ausgeglichenheit des Pferdes kann man schon viele Rückschlüsse ziehen. Dabei muss man aber beachten, dass die Körpergröße des Pferdes allein nicht immer bedeutet, dass das Tier physisch stark genug ist. Manchmal machen kleinere, ausgeglichene Jungpferde bessere Fortschritte. Daneben sollte das Pferd auch über eine gute Bewegung verfügen und eine lernfähige mentale Konstitution mitbringen, um erfolgreich zu werden.“

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Recchiuti betont, dass Gesundheitsprobleme und Wachstumsschübe zu den häufigsten Verzögerungen beim Vorbereiten der Jungpferde unter dem Sattel zählen. Häufig würden sie nicht lange genug durch Bodenarbeit vorbereitet, bevor sie gestartet werden. Laut dem Trainer müssen die Jungpferde aber erst ausreichend Respekt zeigen und dem Menschen genau zuhören, bevor sie reif für den Sattel sind.

„Ich bin überzeugt, dass alle Pferde über eine solide Grundlage durch Bodenarbeit verfügen sollten, bevor sie geritten werden. Das ist ein Schlüsselelement. Wir verbringen mit den Jungpferden sehr viel Zeit am Boden. Wir lehren sie gute Manieren und Grenzen, wir gewinnen aber auch ihr Vertrauen und lehren sie Selbstvertrauen. In den ersten 30 bis 60 Tagen binden wir die Pferde überall an, lassen sie ruhig stehen, longieren sie und vieles mehr. Sie lernen alle denkbaren Techniken, bevor wir aufsitzen. Nach diesem intensiven Groundwork sind unsere Colts ziemlich ruhig, wenn wir mit dem Reiten beginnen.“

Obwohl Recchiuti immer nach einem vorgegebenem Trainingsprogramm arbeitet, räumt er ein, dass jedes Pferd völlig verschieden ist. Es gibt keine festgelegte Zeit, die nötig ist, um ein Pferd für eine Futurity oder das erste Turnier fit zu machen.

„Das Tier gibt dir zu verstehen, wann es bereit ist. Diejenigen Pferde, die sich für höhere Klassen in der Futurity eignen, sind sehr spezielle Tiere. Sie sind allesamt individuell und einzigartig. Einige brauchen einfach länger, um vorbereitet zu sein. Idealerweise würden wir Trainer es vorziehen, so viel Zeit in ein Pferd zu investieren, wie es eben braucht.“

Und er setzt fort: „Am liebsten erhalte ich ein Pferd zum Beritt, das gar nichts weiß oder kann. Dann zu beobachten, wie es sich zu einem trainierten Athleten wandelt, ist einfach faszinierend. Noch schöner ist es natürlich, sie auch als Show-Pferde bei zahlreichen Anlässen vorzuführen. Wenn am Schluss alles stimmt, fühlt man sich regelrecht belohnt.“

Was haben Sie beim Training von Jungpferden gelernt?

„Geduld ist wichtig. Doch manchmal kommt es anders als man denkt und hofft. Das bedeutet keineswegs, dass es sich in diesem Fall um ein schlechtes Pferd handelt. Aber einige Hoffnungsträger sind einfach nicht bereit, auf einer Futurity oder in einer Jungpferdeprüfung zu laufen, und das ist auch völlig in Ordnung. Trotzdem kann ihnen eine lange und erfolgreiche Showkarriere bevorstehen. So sehr ich auch die Dreijährigen mag: Am meisten bin ich darum bemüht, dass das Tier ein langes, gesundes Leben führen kann.“

Welchen Ratschlag würden Sie jemandem erteilen, der in sein Jungpferd besonders große Hoffnungen setzt?

„Sei geduldig, setze realistische Ziele, und sei auf Rückschläge vorbereitet.“

 

 

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