Wer ist effizienter: Traktor oder Pferd?

186022_web_r_k_by_michael-baudy_pixelio-deEtwas augenzwinkernd rechnet ein Traktorenhersteller demnach vor, wer in vier Effizienz-Kategorien überlegen ist. Wenig überraschend: Der Traktor gewinnt mit drei zu eins. Während der ausgewählte Deutz Agrotron 430 TTV bei 134 PS mit 105.000 Euro zu Buche schlägt, gewinnt das ausgesuchte Kaltblutpferd auf den ersten Blick mit einem Kaufpreis von nur 1.500 Euro. Da die Leistung eines solchen Kaltblüters aber „nur“ rund 1,2 PS entspricht, muss hochgerechnet werden. Um es mit der Treckerleistung von 134 Pferdestärken aufzunehmen, bräuchte es 111 Pferde plus einem Kleinerem. Damit ergibt sich ein Kaufpreis von 167.500 Euro für die echten Pferdestärken.

Hier punktet wieder der Trecker. Während ein Pferd im Alter von etwa drei Jahren einsatzbereit ist, rollt der Schlepper nach einer Lieferzeit von drei Monaten vom Band auf die Felder. Wieder liegt die Technik vorn. Folgt noch der Praxisvergleich: Ein Gespann aus sechs Pferden schafft eine Arbeitsgeschwindigkeit von 3,8 km/h bei 22,5 Zentimetern Arbeitstiefe. Der Schlepper hingegen bringt es auf 7,5 km/h und bringt die angehängten Geräte bis zu 28 Zentimeter tief in die Erde. Punkt drei geht wieder an den Schlepper.

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Lediglich in einer Kategorie hat ganz klar der Kaltblüter die Nase vorn: Bei der Energieversorgung. Fallen beim Traktor die Diesel-Kosten an, so braucht das Pferd „nur“ Futter, einen passenden Stall, die richtige Pflege und natürlich viel Liebe. In der Realität könnten Pferdefreunde und Technikfans sicherlich noch in vielen weiteren „Kategorien“ den Vergleich anstellen und trefflich über die beste Mechanisierung diskutieren. Echte Kaltblutfans aber werden nichts auf ihre gemütlichen Helfer kommen lassen…

Nicht ohne Grund arbeiten nämlich in Deutschland 200 bis 250 Betriebe ergänzend oder gar ausschließlich mit Arbeitspferden in der Landwirtschaft oder im Gartenbau. Je kleiner und vielfältiger der Betrieb ist, desto eher lohnen sich die echten Pferdestärken.

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