Nirgendwo sonst im Pferdebereich kommt es so sehr auf qualitativ hochwertige Ausrüstung an wie beim Wanderreiten. Das betrifft vor allem den Sattel. Egal, ob man mit Western-, Englisch- oder Wanderreitsattel unterwegs ist: Er muss Pferd und Reiter hundertprozentig passen und mit der üblichen Reitweise harmonieren, damit der Reiter wie gewohnt zum Sitzen kommt und geschmeidige Hilfen geben kann. Dieser Sattel sollte auf keinen Fall kurz vor dem Wanderritt angeschafft werden, sondern bereits seit mehreren Monaten auf dem Pferd liegen. Nur so können Sie wirklich beurteilen, ob das Tier damit problemlos weite Strecken laufen kann. Keine neuen Sachen auf dem Wanderritt, ist ohnehin eine Grundregel für alle Ausrüstungsgegenstände von Pferd und Reiter. Denn nur so ist sichergestellt, dass nichts mehr kneift und knautscht. Erneuern lassen sollten Sie aber gegebenenfalls die Riemen und Ösen an Ihrem Sattel.
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Der Wanderreitsattel: Gute Passform, große Auflagefläche
Der perfekte Wanderreitsattel hat neben einer guten Passform auch eine große Auflagefläche auf dem Pferderücken, um nicht nur das Reitergewicht gut zu verteilen sondern auch das Gepäck. „Er sollte einfach aufgebaut, robust, in Teilen austauschbar, witterungsbeständig, reparaturfreundlich und leichtgewichtig sein“, empfiehlt der VFD-Wanderrittführer Frank Mechelhoff aus Weilrod. „Die verwendeten Materialien sollten keinen Wärmestau im Pferderücken verursachen.“
Für Zäumung und Zaumzeug gilt ebenfalls, dass beides dem Pferd vertraut sein sollte und gut passen muss. Daneben benötigt kein Wanderreitpferd Mouth-Shutter oder andere Sperrriemen. „Möglichst wenig Leder am Pferd und Metall im Maul“ ist Frank Mechelhoffs Devise. Unter dem Zaumzeug trägt das Wanderreitpferd meist ein Halfter zum Anbinden. Dieses sollte auf keinen Fall scheuern, zu groß oder zu klein sein. „Man sollte das nehmen was individuell am besten vertragen wird.
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Hohe Anforderungen an den Hufschutz
Bei Wanderritten ab vier Tage Dauer empfiehlt es sich einen dauerhaften Hufschutz anbringen zu lassen, da wechselnde Bodenbeläge und lange Strecken die Hufe stark belasten. Im Training vorher sollte das Pferd aber so viel wie möglich unbeschlagen laufen. Der Hufbeschlag zum Wanderreiten muss vor allem leicht, haltbar und strapazierfähig sein, guten Griff bieten und wenig rutschen. Diese Anforderungen sind teilweise komplementär und es kann immer nur Kompromisse geben. Auch ist jedes Pferd unterschiedlich und verträgt nicht alle Arten Beschlag gleich gut.
Besser mit leichtem Gepäck reisen!
Satteltaschen gibt es in verschiedenen Größen, Materialien und Formen. Sie alle sollten leicht, robust und reißfest sein. Eine Ausstattung mir Regenschutzlaschen und verdichteten Nähten ist sinnvoll. Außerdem benötigen alle Gepäckteile ausreichend Befestigungsösen, durch die man sie fest an den Sattel zurren kann. Die Wahl des Materials ist Geschmacksache: Ledertaschen sind besonders schön und können bei entsprechender Qualität und Pflege Jahrzehnte lang halten. Kunststofftaschen sind dafür leichter und meist komplett wasserdicht.
Für den Inhalt der Satteltaschen gilt: Nur mitnehmen, was wirklich wichtig ist und jeden Tag gebraucht wird. Belasten Sie Ihr Pferd nicht mit mehr Gewicht als unbedingt nötig! Das Gepäck sollte gleichmäßig am Sattel verteilt werden, damit das Pferd keiner ungleichen Gewichtsbelastung ausgesetzt ist und nichts verrutschen kann. Eine kleine Handwaage hilft Ihnen beim Überprüfen der Gewichtsverteilung. Außerdem sollte das Gepäck so fest geschallt werden, dass es in keiner Gangart pendelt, schlägt oder quietscht.
Die Auswahl des richtigen GPS-Geräts
Das „Global Positioning System“ (GPS) wird als Orientierungshilfe bei Wanderreitern immer beliebter. Damit können Sie auf einen Klick Ihre Position bestimmen und – wenn gewünscht – Ire Route aufzeichnen und rückverfolgen. Im Falle eines Unfalls hilft Ihnen das Gerät außerdem, Ihre aktuelle Position genau zu bestimmen, um die Retter schnell zum Unfallort zu bekommen. Grundsätzlich gilt aber: Jede Technik neigt dazu, Ihren Besitzer wegen leerer Akkus und Funktionsstörungen im entscheidenden Moment im Stich zu lassen. Topografische Karten im Maßstab 1:25.000 oder 1:50.000 und einen Kompass sollten Sie deshalb auch als GPS-Besitzer immer dabeihaben.
Auch manche Navis taugen fürs Gelände
Wer ohnehin ein Navigationsgerät fürs Auto anschaffen will, kommt unter Umständen günstiger mit einem Hybrid-Navi weg, das gleichzeitig als GPS in freier Natur verwendet werden kann. Dafür wird allerdings ein regenwasser-geschütztes Plätzchen am Sattel benötigt. Ein weiterer Nachteil ist die geringe Akkulaufzeit von nur drei bis vier Stunden. Hier empfiehlt sich die Anschaffung eines Zusatzakkus. Auch einen Sturz vom Pferd überstehen diese Geräte oft nicht so unversehrt wie ein Outdoor-GPS.
Packliste für den kleineren Ritt
- Reithelm
- Halfter mit Strick
- Topografische Karte und Kompass oder GPS
- Regenschutz
- Bananentasche (falls keine Riemen am Sattel sind)
- Satteltasche
- Multifunktionswerkzeug
- Hufauskratzer
- Erste-Hilfe-Set
- Equidenpass
- Portemonnaie mit EC-Karte
- Mobiltelefon
- Gutes Schuhwerk
- Taschentücher
- Getränke
- Sonnencreme
- Insektenschutz
Zusätzliches für längere Ritte
- Ersatzhalfter und Ersatzstrick
- Vorderzeug/Schweifriemen (falls nötig)
- Putzzeug
- Kleidung zum Wechseln
- Hygieneartikel
- Abschwitzdecke
- Reflektoren oder Beleuchtung für Pferd und Reiter
- Futter- und Wassersack
- Notbeschlagsset
- Abfalltüten
- Allzweckschnur
- Packriemen und Gummischnüre
- Taschenlampe
- Feuerzeug
- Personalausweis
Zusätzliches für Camper
- Zelt
- Ersatzzelt
- Zeltleinen
- Schlafsack
- Isomatte
- Biwacksack
- Edelstahl-Faltgrill
- Tasse
- Kochgeschirr
- Spiritus
- 3 Mahlzeiten
- Salz fürs Pferd