Verden: Leonie Böckmann gewinnt Bundesnachwuchschampionat der Ponyspringreiter

Ihr dicht auf den Fersen war der Westfale Julius Reinacher (Rosendahl, 15), der 2013 ebenfalls ins Finale mit Ponywechsel eingezogen war. Er verbesserte seinen Vorjahres-Erfolg von Platz vier auf Platz zwei (16,8 Punkte) und schlug damit seinen jüngeren Konkurrenten Max Haunhorst (Hagen,14) aus Weser-Ems mit seinem routinierten 17-jährigen Pony Concord (16,5). Durch einen Sturz beim Ritt auf dem Fremdpony, blieb es für Clara Schumacher (Bottrop, 14) aus dem Rheinland bei Rang vier. Sie bekam mit ihrem Pony High Dream eine 8,3 in der zweiten Wertungsprüfung. Bereits am Vortag hatten die vier Finalisten im Einlaufspringen, einer Stilspringprüfung Klasse L, hohe Noten im Achter-Bereich bekommen. Gewonnen hatte hier allerdings Mit-Favorit Niclas Baule (Auetal) vom gastgebenden Pferdesportverband Hannover mit Lucky Girl (9,0). Er wurde am Ende Fünfter mit einer 8,2 in der zweiten Wertungsprüfung. Am zweiten Tag gingen alle 23 Teilnehmer auf M*-Niveau an den Start und zeigten durchweg sehr ansprechende Leistungen, die von Toni Haßmann (Lienen) kommentiert wurde. Der erfolgreiche Springreiter war selbst das letzte Mal vor 20 Jahren beim Verdener Hallenreitturnier am Start – und zwar ebenfalls beim Bundesnachwuchschampionat Ponyspringen. „Ich weiß genau, wie schwer es ist vor dieser tollen Kulisse einen so schweren Parcours mit einem fremden Pony zu reiten“, lobte er die Finalisten. Abgefragt wurden gutes Reiten nach vorne, das Meistern von kniffligen Linien, Übergänge zum Trab sowie Schlangenlinien mit Zügel-aus-der-Hand-kauen am Ende der Prüfung.

„Man muss bescheiden sein. Das hat Papa mir vor der Prüfung mit auf den Weg gegeben. Ich war total nervös, weil der Druck hoch war. Aber meine Motivation war einfach riesig, heute zu gewinnen“, freute sich Leonie Böckmann nach ihrem Sieg. Sie hatte mit dem holsteinisch gezogenen Wallach High Dream von Clara Schumacher das „am schwierigsten zu reitende Pony im Finale“ – so Peter Teeuwen (Hanstedt), Bundestrainer der Ponyspringreiter. „Leonie fällt einfach durch gutes Reiten auf und nimmt vor allem die Grundlagenarbeit sehr ernst.“ 2013 gewann sie das Bundeschampionat der fünfjährigen Springponys. Auch über den Kommentar von Toni Haßmann war Leonie „echt glücklich.“ „Du hast das super gelöst, bist ruhig geblieben und hast das nicht leicht zu reitende Pony einfach springen lassen“. Die Note mit ihrem eigenen Pony (8,7) konnte die 14-Jährige mit dem Fremdpony sogar noch toppen (8,8). Ihr trockener Kommentar: „Mir liegen heiße Ponys ziemlich gut.“

Eine „sehr gute Runde“ drehte auch der Vize-Champion Julius Reinacher. „Julius ist sehr erfahren und nervenstark und war ja 2013 bereits als Reservereiter für die Pony-Euro nominiert“, so der Bundestrainer. Positiv hervorgehoben wurde vor allem die sehr gute Balance im Sattel und der mit viel Übersicht eingeteilte Parcours des Sohnes von Klaus Reinacher (westfälischer Landestrainer Springen). Der 15-jährige konnte zur Wertnote auf dem eigenen Pony (8,6) noch eine 8,2 auf Concord, dem Pony von Max Haunhorst addieren. Der wiederum musste im Finale den Hengst von Julius satteln. Mit Christoph Columbus unterlief dem Nachwuchsreiter, der übrigens auch im C-Kader Children reitet, dann ein Springfehler, so dass der Note aus dem ersten Umlauf (8,4) in der Endabrechnung die 8,1 hinzugefügt wurde. Gelobt wurde Max für den guten Rhythmus und die passenden Distanzen. Carla Schumacher, die im Finale als erste Reiterin mit dem Pony von Leonie Böckmann in den Parcours musste, absolvierte die erlaubten vier Probesprünge mit Fort Lauderdale sehr souverän. Aber schon beim zweiten Sprung im Final-Parcours passt die Distanz nicht. Claras anschließender Sturz führte leider zum Ausschluss. Sofort wurde die Reiterin von den anderen Teilnehmern getröstet. Und am bei der Siegerehrung konnte sie auch wieder ein bisschen lächeln und sich über den vierten Platz freuen. Zufrieden war auch Peter Teeuwen. „Zwei Jungs und zwei Mädchen im Finale, all vier Reiter mit großer Perspektive für die Zukunft – was will man mehr?“.

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