Verbände aus Mecklenburg-Vorpommern tun sich zusammen und sprechen sich gegen Pferdesteuer aus

Gemeinsam haben die Verbände eine Erklärung an Innenminister Lorenz Caffier, Finanzministerin Uta-Maria Kuder sowie den Vorsitzenden des Städte- und Gemeindetags Mecklenburg-Vorpommern, Reinhard Dettmann, abgegeben.
Innenminister und Finanzministerin müssten der Pferdesteuer zustimmen, falls sich eine Gemeinde zu einer Einführung entschließen würde. Die Verbände haben die Minister nun aufgefordert, die Pferdesteuer nicht zu unterstützen.

Der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern begründet diesen Schritt auf seiner Internetseite mit folgenden vielschichtigen Argumenten, die wohl die Zustimmung jedes Pferdefreundes haben dürften:

"Aus landwirtschaftlicher Sicht ist die Pensionspferdehaltung in vielen Betrieben in Mecklenburg-Vorpommern ein wichtiges Standbein geworden. Neben der Nutztierhaltung dient die Pensionspferdehaltung der Einkommenssicherung dieser Unternehmen und sichert zudem eine effektive Bewirtschaftung von vielen extensiv genutzten Grünlandflächen. Außerdem genießen Pferdeherden in freier Natur einen hohen touristischen Anschauungswert. Pferde bieten vielfältige Reit- und Fahrmöglichkeiten für Urlauber.

Bereits durch die seit kurzem volle Umsatzbesteuerung von Pferdeverkäufen und Pensionspferdehaltung sowie die drastische Erhöhung der Beiträge zur landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft hat sich die Einkommenssituation pferdehaltender Betriebe enorm verschlechtert.

Sport ist ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft. Der Pferdesport liefert, wissenschaftlich belegt, einen überaus positiven Effekt zur Persönlichkeitsentwicklung, besonders bei Kindern und Jugendlichen. Schon lange gehören Reitsportvereine zu den attraktivsten und momentan für die Mehrheit der Bevölkerung in unserem Land noch erschwinglichen und vor allem flächendeckend vorhandenen Freizeitsporteinrichtungen. Zahlreiche Arbeits- und Ausbildungsplätze würden mit Einführung der Pferdesteuer auf dem Prüfstand stehen. Erstmals würde eine Sportart besteuert werden. Da der Pferdesport maßgeblich von ehrenamtlicher Arbeit getragen wird, ist der Wille zur Einführung solcher Steuer ein vollkommen falsches Signal an die vielen aktiven Helfer im ländlichen Raum.

Dieser von allen Politikern gewünschte große Mehrwert für die Gesellschaft gerät in Gefahr und das Kulturgut Pferd wird an den Rand seiner Existenzberechtigung gedrängt. Die Besteuerung der Haltung und Nutzung von Pferden steht in offenkundigem Widerspruch zu den vielfältigen, auch gesetzlich fundierten Förderungsaktivitäten zugunsten der Pferdezucht und des Pferdesportes durch Bund und Länder.

Aus all diesen Gründen sprechen sich der Verband der Pferdezüchter, der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern für Reiten, Fahren und Voltigieren, der Landessportbund und der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern gegen die Einführung von kommunalen Pferdesteuern aus."
 

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