Tollkirsche

Den botanischen Beinamen "Belladonna" (deutsch: "schöne Frau") hat die Tollkirsche deshalb, weil heiratswütige Damen sich früher der Saft ihrer Beeren in die Augen träufelten, um größere Pupillen zu bekommen und dadurch begehrenswerter zu wirken.   Heute werden heilkundlich vor allem homöopathische Potenzen von Tollkirsche-Tinktur unter dem Namen "Belladonna" eingesetzt.

Die Tollkirsche ist eine bis zu 2 Meter hohe, kräftige Staude mit bläulichen, oben fein behaarten Stengeln und eiförmig zugespitzten Blättern. Interessant ist die Anordnung der Blätter: Es steht immer ein großes Blatt gegenüber von einem kleineren. Dazwischen entfalten sich die einzeln stehenden Blüten, die außen braunviolett, innen schmutziggelb und purpurrot geadert sind. Die Früchte sind kirschgroße, glänzendschwarze, süßlich schmeckende Beeren mit tödlicher Giftigkeit. Gerade deshalb, weil die Beeren so gut schmecken, kommt es häufig zu Vergiftungen bei Menschen: Bei den Giftznotrufzentralen stehen Tollkirschenvergiftungen an führender Stelle. Jeder Zehnte stirbt daran: Bei Erwachsenen führen 10 Beeren innerhalb eines halben Tages zum Tod.

Bei Pferden führen 180 Gramm Wurzeln oder Blätter zu Vergiftungserscheinungen, die bereits tödlich enden können. Auf vermehrten Durst und stark erhöhte PAT-Werte folgen bei akuten Vergiftungen Schluckbeschwerden, erweiterte Pupillen, Sehstörungen, Erregung und Koliken. In besonders schweren Fällen können auch Ataxien und Tobsuchtsanfälle vorkommen. Der Tod tritt durch Atemlähmung ein.

Fotos: Julietta Hoffmann / pixelio.de und Jürgen Vieweg / pixelio.de

 

Kommentar verfassen