Beim ihrem fünften Turnier in diesem Jahr stellte Bella Rose wieder einen Rekord auf. Erstmals erzielte die zehnjährige westfälische Belissimo-Tochter im Grand Prix Special 81,941 Prozent. Bis auf einen kleinen Fehler im starken Trab gelang eine Bilderbuchprüfung. Piaffe und Passage funktionierten wie das sprichwörtliche Schweizer Uhrwerk, die Galopptour und eine noch verbesserte Trabverstärkung begeisterten die Richter und das Publikum gleichermaßen. Chefrichter Dr. Dietrich Plewa lobte: „Es waren so viele Höhepunkte bei Isabell und Bella Rose, ich konnte manchmal gar nicht anders, als eine Zehn zu vergeben.“ Isabell Werth, die bereits während der Prüfung glücklich strahlte, kommentierte: „Bella Rose will immer alles richtig machen. Es ist ein Geschenk, ein solches Pferd reiten zu dürfen.“ Nun wird Bella Rose abtrainiert und geht bei leichter gymnastizierender Arbeit in die Winterpause. „Ob sie zum Ende der Hallensaison noch ein Turnier bestreitet oder wir erst zur grünen Saison wieder starten, weiß ich noch nicht. Unser Ziel des nächsten Jahres ist in jedem Fall die Europameisterschaft in Aachen“, so Isabell Werth.
Platz zwei belegte Kristina Sprehe, deren Desperados allerdings mit dem Viereck haderte. Zweimal machte er kehrt und „schoss“ quer über den Platz. Nicht nur bei dem 14-jährigen Hannoveraner schien die Werbung des Sponsors auf der Viereckumrandung für Irritationen zu sorgen. So manches Pferd sprang zur Seite. Die Richter nahmen es Desperados nicht allzu übel, zumal alle andere Lektionen vom feinsten ausfielen (76,608). Die Karlsruherin Jenny Lang präsentierte ihren 14-jährigen Holsteiner Wallach Loverboy in Topform und mit sehr guten Piaffen. Richter Plewa bescheinigte der 27-Jährigen eine "hoch zu bewertende reiterliche Leistung, dass sie die Qualität des schon 14 Jahre alten Pferdes noch immer steigern könne" (74,216).
Bundestrainerin Monica Theodrorescu konnte mit dem Stuttgarter Wochenende mehr als zufrieden sein. „Alle Kaderpferde sind in sehr guter Verfassung. Die Höhepunkte waren sicherlich die Siege von Bella Rose und die sehr guten Leistungen von Kristina Sprehe.“ Dass Fabienne Lütkemeier am Vortag mit D‘Agostino die Weltcup-Kür gewann, war für die Bundestrainerin keine Überraschung, im Gegenteil: „Ich hatte ihn einige Tage zuvor noch im Training gesehen und wusste, wie gut er ist. Das Pferd hat einen unheimlichen Schub bekommen.“ Lob der Bundestrainerin gab’s auch für Jessica von Bredow-Werndl, Jenny Lang und Dorothee Schneider. Mit diesem A- und B-Kader kann Monica Theodorescu sehr zuversichtlich ins neue Jahr starten.
Ergebnisse: www.stuttgart-german-masters.de