03.12.2014 – Pferdebesitzer geben ihren Pferden vor allem in den Wintermonaten häufig eine Auszeit vom täglichen Training. Nicht selten werden den Tieren während dieser Phase auch die Hufeisen abgenommen, so dass sie eine Zeit lang barhuf unterwegs sind.
Das Horn dieser Pferde ist im Vergleich zu ganzjährigen Barhufgängern deutlich zarter und empfindlicher. Durch den fehlenden "Abstandhalter" Hufeisen sind die Hufsohlen dieser Pferde dichter am Boden und weisen nicht selten kleinere Prellungen auf. Diese Situation ist vergleichbar mit einem Menschen, der plötzlich und ohne vorheriges Training barfuß unterwegs ist: Jeder kleine Stein, jedes Stöckchen und jede Bodenunebenheit erzeugt mindestens leichte Beschwerden und beeinflusst die Balance. Pferde mit unbeschlagenen Hufen werden mit der Zeit jedoch weniger empfindlich reagieren.
Während der Zeit der Gewöhnung sollte mit dem Pferd jedoch nicht intensiv gearbeitet werden, vor allem nicht auf harten oder steinigen Böden. Langsame Ritte auf grasbewachsenen Flächen, auf weichen Reitplatzböden sowie im Schnee sind dabei weniger problematisch. Auf unebenen, rauen oder felsigen Untergründen gilt es jedoch, die Hufe der Vierbeiner mit Hilfe von Hufschuhen ausreichend zu schützen. Handelsübliche Präparate zur Stärkung des Hufhorns und der Hufsohle können darüber hinaus ergänzend helfen, das Horn zu stabilisieren.
Eine Anpassung der Fütterung kann ebenfalls hilfreich sein, sollte aber bereits mehrere Monate im Voraus erfolgen. Gute Hufschmiede und -therapeuten können den problemlosen Umstieg auf die Barhufzeit unterstützen und geben dem Pferdebesitzer praktische Hinweise zum regelmäßigen Trimmen der Hufe während der eisenlosen Zeit.