Pferdefutter: Qualität prüfen und sicher lagern

A photograph of both round and square hay bales stored in a barnUm Keimen, Bakterien und Schimmelpilzen keinen Nährboden zu bieten, sollte der Futtertrog täglich kontrolliert und gereinigt werden. Übrig gebliebene Reste müssen entfernt werden, denn auch trockenes Futter kann verderben, wenn es mit Speichel in Berührung gekommen ist. Mitunter kommt es auch vor, dass die Hinterlassenschaften des Vierbeiners im Trog landen, was ebenfalls einer gründlichen Säuberung bedarf.

Futtertröge aus Holz oder Steingut sind, wenn überhaupt, nur sehr schwer sauber zu halten. Besser geeignet sind Tröge beispielsweise aus speziellen Kunststoffmaterialien, die lebensmittelecht, bruchsicher und besonders pflegeleicht sein sollten. Praktisch in der Verwendung sind im Handel erhältliche Futtertröge zum Einhängen an der Wand, oder auch Schüsseln aus Kunststoff, die nach dem Fressen wieder aus der Box entfernt werden können. Das Behältnis lässt sich besonders leicht reinigen und man hat so auch eine gute Kontrolle, ob alles gefressen wurde. Um die Übertragung von Krankheitserregern zu vermeiden, sollte aber darauf geachtet werden, dass jedes Pferd einen eigenen Trog oder Eimer bekommt, der mit dem Namen des Tieres versehen werden kann.

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Keine scharfen Reiniger

Bei der Reinigung von Trog oder Futterschüssel sollten Sie jedoch keine scharfen Mittel verwenden, denn diese könnten dem Pferd den Appetit verderben und sind außerdem gesundheitsschädlich. Benutzen Sie zum Säubern nur klares Wasser und Schwamm oder Scheuerbürste. Besonders hartnäckige Reste lassen sich besser entfernen, wenn sie vorab mit warmem Wasser eingeweicht werden.

Kontrollieren Sie auch Wassereimer und Selbsttränken regelmäßig auf Funktionstüchtigkeit und Sauberkeit. Besonders unter der Betätigungsklappe von Selbsttränken setzt sich häufig Schmutz fest. Es gibt auch Tränken mit eingebauten Reinigungsstopfen, die sehr einfach zu säubern sind. Trog und Tränke sollten nach Möglichkeit nicht direkt nebeneinander angebracht werden, denn es gibt viele Pferde, die ihr Futter mit Wasser vermischen; das Sauberhalten des Futtertroges ist dann nur noch schwer möglich.

Kraftfutter sicher lagern

Wichtig ist auch die korrekte und hygienische Lagerung von Kraftfutter, das absolut trocken, staubfrei, gut belüftet und möglichst frei von Sonneneinstrahlung aufbewahrt werden sollte. In der Regel unterliegt im Handel erhältliches Futter strengen Hygienekontrollen, dennoch sollten Sie beim Kauf auf absolut einwandfreie Qualität achten und das Futter genau in Augenschein nehmen: Ist es frei von Verunreinigungen, Pilzbefall, Staub und Milbenkot? Vergammeltes Futter erkennen Sie an muffigem, schlechtem Geruch. Die Qualität von Hafer lässt sich relativ einfach überprüfen, indem man etwa eine Hand voll Körner in ein Glas Wasser gibt. Handelt es sich um gute, schwere Qualität, sinkt der größte Teil der Körner auf den Boden ab und das Wasser bleibt auch nach längerer Zeit noch klar. Ist der Hafer verdorben, wird das Wasser schmutzig und es bilden sich übermäßige dunkle Verfärbungen. Gequetschter Hafer sollte innerhalb weniger Tage verbraucht werden, da er sonst schnell ranzig werden kann.

Mäuse- und Rattenkot

Häufig führt die Verunreinigung von Körnerfutter mit Mäuse- und Rattenkot zu Problemen, weil dadurch zahlreiche Krankheiten übertragen werden können. Es ist daher ratsam, jegliches Futter unerreichbar für Schadnager zu lagern. Hier bieten sich spezielle Futterkisten, beispielsweise aus Stahlblech oder Kunststoff an, geeignet sind aber auch verschließbare Tonnen oder Eimer mit Deckel. Gründlich gesäubert kann auch eine ausgediente Kühltruhe gute Dienst leisten. Reinigen Sie aber auch die Aufbewahrungsbehälter jedes mal sorgfältig, bevor frisches Futter eingefüllt wird.

Weiter sollte auch darauf geachtet werden, dass keine Möhrensäcke, trockenes Brot, Leckerliebeutel oder anderes Futter ungeschützt in der Stallgasse lagert. Da Pilze und Mykotoxine nicht nur Verdauung und Atmung des Pferdes angreifen, sondern auch zahlreiche schwerwiegende Vergiftungen bis hin zur Unfruchtbarkeit auslösen können, darf verschimmeltes Brot, Möhren, Äpfel o.ä. nicht mehr verfüttert werden. Es genügt hier auch nicht, nur die schimmeligen Stellen abzuschneiden, weil davon auszugehen ist, dass sich die Sporen bereits weit verbreitet haben.

Raufutter sorgfältig auf Qualität prüfen

Besonderer Hygienemaßnahmen bedarf auch die Lagerung des Raufutters. Weil sich eingelagertes Heu nur noch schlecht kontrollieren lässt, sollten Sie schon beim Kauf auf eine möglichst staubfreie, ausreichend getrocknete Qualität achten. Wichtige Parameter sind Geruch, Konsistenz und Aussehen. Dunkle Flecken in Heu oder Stroh und fauliger Geruch deuten auf Schimmelpilz- oder Bakterienbefall. Derartiges Raufutter darf nicht mehr verfüttert werden, sondern gehört auf den Misthaufen. Ergibt die sogenannte Sinnenprobe kein eindeutig positives Bild, können Sie das Futter auch von einer landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA/Adressen bei der zuständigen Landwirtschaftskammer) analysieren lassen.

Damit das Raufutter nicht während der Lagerung verdirbt, ist es ratsam die Ballen auf Paletten zu lagern und nicht zu dicht zu stapeln, so dass etwas Luft zirkulieren kann. Die Luftfeuchtigkeit im Lager darf nicht zu hoch sein, besonders bei älteren Schuppen sollte von Zeit zu Zeit auch das Dach auf Dichtigkeit geprüft werden. Mäusebefall im Heulager lässt sich nicht völlig vermeiden, eine fleißige Stallkatze hält die Nagerpopulation aber meist in Grenzen. Des weiteren gilt es bei der Fütterung von Raufutter zu bedenken, dass ein von Schimmel befallener Ballen in den meisten Fällen mit weiteren, krankmachenden Keimen durchsetzt ist. Es reicht also auch hier nicht nur die verschimmelten Teile zu entfernen. Um Gesundheitsproblemen vorzubeugen sollte der gesamte Ballen entsorgt werden.

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