Hidalgo – Lüge oder Legende?

Frank T. Hopkins, der Reiter von Hidalgo, muss entweder ein Held oder ein Aufschneider gewesen sein. Vielleicht sogar beides. Fest steht, dass Hopkins als Sohn eines Weißen und einer Sioux-Indianerin zur Welt kam und schon in frühester Kindheit wilde Mustangs einfing und zähmte. Als sicher gilt auch, dass er seit 1886 Distanzrennen ritt und mit seinem Pinto-Mustang Hidalgo herausragend gewann.

400 US-Distanzrennen mit verschiedenen Pferden gehen laut seiner Autobiografie auf sein Konto. Leider ist diese Autobiografie aber auch die einzige Quelle, die den Sieg von Hopkins und Hidalgo 1889 im 3000-Meilen-Rennen durch die Arabische Wüste belegt. Hier sei der Mustang aber nicht wie im Film um eine Nasenlänge, sondern um ganze 33 Stunden vor dem Zweiten ins Ziel gekommen sein – genau 68 lange Tage nach seinem Start.

Wahrheitsgehalt umstritten

Von der amerikanischen Distanzreiter-Vereinigung „Long Riders’ Guild“ wird der Wahrheitsgehalt der Autobiografie stark angezweifelt, da es keine schriftlichen Beweisstücke für die Existenz des arabischen Rennens gibt.

Der Drehbuchschreiber des Disney-Filmhits von 2004, „Hidalgo – 3000 Meilen zum Ruhm“, verweist jedoch auf zahlreiche Gespräche mit Indianern, die vom Sieg eines Halbblut-Reiters und seinem Mustang in Arabien berichteten.

Das Hautdarsteller-Pferd im Film war allerdings kein Mustang sondern ein American Paint Horse. RH Tecontender, genannt „T.J“ hatte insgesamt fünf Doubles, die vor jedem Einsatz in mühevoller Arbeit so geschminkt wurden, dass sie in jeder Einstellung wie das Original aussahen. Nach dem Dreh erwarb Hopkins-Darsteller Viggo Mortensen „TJ“ und stallte ihn neben seinen ebenfalls behaltenen Pferden aus der „Herr der Ringe“-Trilogie auf seiner Ranch in Idaho auf.

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