Erste Hilfe für den Reiter

 

Krampfanfall Patient ist nicht ansprechbar, kann wach sein, geistige Unorientiertheit, unkontrolliertes Zusammenziehen der Muskulatur, Schüttelkrämpfe, Schaum vor dem Mund, Zungenbiss

u.U. Bewusstlosigkeit (Erschöpfungsschlaf)

nach dem eigentlichen Krampfanfall

Angeborene Epilepsie, (Alkohol-) Vergiftung, Sauerstoffmangel, Schädel-Hirn-Trauma, Sonnenstich, Eklampsie bei Schwangeren Schützen Sie sich vor Sekundärverletzungen! Ein sechsjähriges krampfendes Kind kann einem erwachsenen Mann den Arm brechen. Halten Sie den Krampfenden daher nicht fest, sondern schützen Sie ihn vor Verletzungen falls er umfällt oder bewusstlos wird. Entfernen Sie spitze oder harte Gegenstände aus seiner unmittelbaren Umgebung. Sollte der Betroffene in eine Schlafphase fallen, so ist unverzüglich die stabile Seitenlage anzuwenden. Sonst können Sie nichts tun als abzuwarten und vorsorglich den Notruf veranlassen. Nach dem Krampf können sich die meisten Patienten an nichts erinnern und schlafen ein.
Knochenbrüche Starke Schmerzen, eingeschränkte Bewegungen oder Bewegungsunfähigkeit, Schwellungen,

Schonhaltung

bei offenen Brüchen sichtbare Knochensplitter

Stürze, Tritte, Unfälle Den Verletzten ruhig lagern und das betroffene Körperteil mit geeigneten Material ruhig stellen. Dabei immer die der Bruchstelle benachbarten Gelenke mit ruhig stellen. Schonhaltung evtl. unterstützen. Wegen der Gefahr eines Schocks den Verletzten nicht allein lassen und vor Unterkühlung oder Überhitzung schützen. Offene Brüche werden wie andere blutende Wunden durch einen (Druck-) Verband versorgt, hervorstehende Knochensplitter müssen abgepolstert werden. Die Wunde nicht ausspülen oder desinfizieren! Notruf, evtl  ist der Arzt zur Schmerzbekämpfung erforderlich.
Bewusstlosigkeit mit Atmung Der Patient ist nicht ansprechbar, atmet jedoch sichtbar Unfälle, Krankheiten, Schädel-Hirn-Trauma, Schlaganfall, Epilepsie, Störungen von Atmung und Kreislauf, Drogenmissbrauch, (Alkohol-)Vergiftung, Hitzschlag, Herzinfarkt Sofort Notruf veranlassen! Stellen Sie fest, ob noch Atmung vorhanden ist. Legen Sie dazu ihr Ohr dicht über Mund und Nase des Betroffenen und beobachten Sie gleichzeitig das Heben und Senken des Brustkorbes. Ist Atmung vorhanden, so bringen Sie den Patienten in die stabile Seitenlage, bleiben Sie bei ihm und kontrollieren Sie in regelmäßigen Abständen die Atmung.
Bewusstlosigkeit ohne Atmung Der Patient ist nicht ansprechbar, keine Atmung vorhanden Unfälle, Krankheiten, Schädel-Hirn-Trauma, Schlaganfall, Epilepsie, Störungen von Atmung und Kreislauf, Drogenmissbrauch, (Alkohol-)Vergiftung, Hitzschlag, Herzinfarkt Ist keine Atmung vorhanden, sofort Notruf.  Bei Kindern unter 8 Jahren zuerst Wiederbelebungsmaßnahmen, dann Notruf. Bei Erwachsenen beginnen Sie nach dem Notruf mit der Wiederbelebung. Dazu wird zunächst der Rachenraum auf Fremdkörper untersucht. Anschließend wird der Kopf nach hinten überstreckt um die Atemwege frei zu machen. Atmen Sie normal ein und blasen Sie zweimal hintereinander langsam Luft in Mund oder Nase des Patienten. Dabei sollte sich der Brustkorb sichtbar heben. Beginnen Sie dann mit der Herzdruckmassage: Der Druckpunkt liegt im oberen Bereich des unteren Brustbeindrittels. Das Brustbein wird 30 mal etwa vier bis fünf Zentimeter tief senkrecht heruntergedrückt. Im Wechsel beatmen und massieren. Bis zum Eintreffen des Notarztes darf die Maßnahem nicht abgebrochen werden.
Quetschungen, Prellungen Schädigung von Organen oder Körperteilen ohne von außen sichtbare Verletzungen der Haut, oft in Zusammenhang mit Blutergüssen Bisse, Tritte, Unfälle, Stürze mit dem Pferd Kleinere Prellungen können durch kühlende Gele oder Umschläge behandelt werden. Sind jedoch Organe gequetscht, muss sofort der Notarzt gerufen werden. Bis dahin den Patienten beruhigen und ruhig lagern.
Atemnot, Hyperventilieren Beklemmung, Erstickungsgefühle, Luftnot, Kurzatmigkeit, Schmerzhafte Atmung, japsendes Atmen

Bei Hyperventilation sehr schnelles, kurzes Atmen.

Krankheiten (Asthma, Herzinfarkt etc.), psychisches Empfinden ohne feststellbare Ursache, mangelnder Sauerstoff Den Betroffenen beruhigen. Bei Atemnot: Notarzt rufen, enge Kleidungsstücke öffnen und für genügend Luftzufuhr sorgen. Den Betroffenen mit erhöhtem Oberkörper lagern. Bei Hyperventilieren: Den Patienten in eine Plastiktüte rückatmen lassen. Dadurch kann der Körper Kohlendioxid aufnehmen und die Panik geht zurück.
Schlaganfall Bewusstseinstrübung bis Bewusstlosigkeit, Sehstörungen, Schwindel, Lähmungen, Sprachstörungen, (lallen) Übelkeit und Erbrechen

Einseitig nach unten hängender Mundwinkel und Auge

Durchblutungsstörung im Gehirn durch Blutgerinnsel oder geplatzte Blutgefäße, häufig bei Bluthochdruck und Diabetikern Wenn Sie nicht sicher sind, ob ein Schlaganfall vorliegt, prüfen Sie, ob der Patient normal lächeln, beide Arme hochhalten und einen verständlichen Satz formulieren kann. Ist dies nicht der Fall, schnellstmöglich den Notarzt rufen. Bis dahin den Patienten mit erhöhtem Oberkörper lagern und beruhigen. Regelmäßig seinen zustand überprüfen.
Herzinfarkt Brustschmerzen, Engegefühl im Brustkorb, stechende oder reißende Herzschmerzen, die in die Arme, in den Bauch oder in den Rücken ausstrahlen können. Atemnot, Todesangst, Durchblutungsstörung des Herzens durch Herzkrankheiten, Gefäßverengungen, Blutgerinnsel, etc. Häufig bei Bluthochdruck, Fettleibigkeit, Rauchern, Diabetikern, Alkoholikern Sofort Notruf absetzen. Den Patienten beruhigen, enge Krägen öffnen und für Luftzufuhr sorgen. Lagern Sie den betroffenen mit erhöhtem Oberkörper. Fragen Sie ihn, ob er Notfall-Medikamente (Nitro-Spray) bei sich hat.
Kopfverletzungen/

Gehirnerschütterung

Erinnerungslücken, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen

u.U. Bewusstlosigkeit

Krämpfe

Stürze vom Pferd, Schläge gegen den Kopf Notarzt rufen! Hat der Patient keine Symptome, so sollte er trotzdem beobachtet werden, da diese oft erst nach Stunden auftreten. Patienten mit Symptomen beruhigen, nicht allein lassen, warm halten und mit erhöhtem Oberkörper lagern. Regelmäßig Atmung und Bewusstsein kontrollieren.

Kopfwunden steril abdecken und verbinden, Schwellungen kühlen.

Bei Bewusstlosigkeit vorsichtig stabile Seitenlage

Schock Kalter Schweiß, Angstzustände, psychischer Ausnahmezustand

Verwirrtheit,

Bewusstseinsstörung, Teilnahmslosigkeit, erhöhter Puls

Verletzungen, Unfälle Notruf absetzen. Ursachen beseitigen. Z.B. bedrohlich blutende Wunden versorgen, Ruhigstellen von Knochenbrüchen, Kühlen von Verbrennungen). Den Patienten beruhigen, warm halten und von Schaulustigen abschirmen. Schocklagerung mit erhöhten Beinen. (nicht bei Verletzungen und Erkrankungen im Brust-, Bauch- und Kopfbereich)
Stark blutende Wunden Hellrotes Blut, das aus der Wunde pulsiert, deutet auf eine Arterien-Verletzung hin. Dunkelrotes Blut, das kontinuierlich fließt, stammt aus einer Vene. Schläge, Risse, Bisse, Schnittverletzungen und sonstige äußere Einflüsse. Druckverband anlegen! Zunächst wird im Bereich der Wunde eine Kompresse aufgelegt. Darüber einige Lagen Verband anbringen. Dann ein Druckpolster anlegen, das die zuführenden Blutgefäße komprimiert. Dringt weiterhin Blut aus der Wunde, so kann man mehrere Druckpolster aufeinander anlegen und jeweils mit einigen Lagen Verband festzurren. Als Druckpolster eignen sich Verbandspäckchen, aber auch verpackte Taschentücher, Zigarettenschachteln und Handys (alles, was kein Blut aufsaugt).  Bei Blutungen an Rumpf, Kopf oder Hals müssen Sie mit einem sauberen Tuch oder der bloßen Hand direkt Druck auf die Wundfläche ausüben.

Schockbekämpfung – Notruf

Verbrennungen

Verbrühungen

Schädigung der Haut durch Verbrühung oder Verbrennung Kontakt mit Heißem Wasser, Feuer, Sonneneinstrahlung,

heiße Flüssigkeiten

Verbrennung sofort kühlen. Bei kleinen Verbrennungen mit fließendem – nicht zu kalten –  Wasser. Nicht mit Eis kühlen, da die Gefahr von Erfrierungen besteht. Bei größeren Verbrennungen am Rumpf höchstens fünf Minuten lang kühlen um keine Unterkühlung zu provozieren. Bei Verbrennungen im Gesicht und Oberkörper keine Wasserspülung, sondern Kühlung mit feuchten Tüchern.

Brandwunde mit einer sterilen, nicht flusenden Wundauflage abdecken. Kein Mehl, Öl oder ähnliches auf die Wunde geben!

Notruf!

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Wir haften nicht für Unfälle, Todesfälle oder verschlechterte Krankheitsverläufe aufgrund von Behandlungen nach diesem Plan.

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