Checkliste: So beugen Sie beim Pferd einer Erkältung vor

Jedes Pferd reagiert anders auf die Umstellung der Haltungsbedingungen von Sommer zu Winter. Bei schlechtem Wetter ist an einen Weidegang nicht zu denken und die Bewegung in der manchmal staubigen Halle, ob geritten oder longiert, sind nicht vergleichbar mit dem Koppelgang. Zudem werden die Tage kürzer und die Stunden in der Box länger. Das Licht, welches das Immunsystem der Pferde in Schwung bringt fehlt einfach. Damit diese „ungünstigen“ Haltungsbedingungen in unseren Breitengraden im Winter nicht zu Erkältung oder Atemwegserkrankungen führen, gilt es ein paar Grundsätze zu beachten. Dann übersteht das Pferd den Übergang von Sommer- auf Winterbetrieb ohne großen Probleme.

Diese Grundsätze sollte man beherzigen

  • Gegen Influenza impfen!
  • Für ausreichend Luft, Bewegung und Sonnenlicht sorgen
  • Lichtbestrahlung in der Box verlängern
  • Für gute Durchlüftung im Stall sorgen
  • Stalltüren und Fenster nicht ganz schließen
  • Boxen und Weidehütte nach zugigen Ritzen untersuchen und diese schließen
  • Kein ständiger Wechsel von kalt nach warm mit Winterfell
  • Schwitzende Pferde trockenreiten
  • Schwitzende Pferde nicht unters Solarium stellen
  • Für ausreichende Energiezufuhr sorgen
  • Keine Diät, wenn diese nicht tierärztlich indiziert ist
  • Auf ausgewogene, artgerechte Fütterung achten
  • Infektionsdruck wie unnötiger Transport, Stallwechsel, Stress vermeiden
  • Auf Verwurmung achten, keine Wurmkur in dieser Zeit
  • Bei Husten, Fieber und Nasenausfluss sofort den Tierarzt rufen

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Wichtig zu wissen: Unterschied zwischen Influenza und Erkältung

Eine Influenza ist für jedes Pferd eine gefährliche, hochansteckende Viruserkrankung, die eine sofortige Behandlung durch einen Tierarzt bedarf!

  • Die Influenza oder Pferdegrippe ist eine schwere Viruserkrankung
  • Krankheitsbild: Rötung der Nasenschleimhäute, klarer Nasen- und Augenausfluss, bis zu 42°C Fieber, trockener, schmerzhafter Husten.
  • Viren: Equine Influenza-Viren Typ A und Typ B
  • Impfung ist möglich
  • Vorbeugen: Impfung, Infektionsdruck senken!
  • Behandlung der Sekundärinfektion, Ruhe, schleimlösende Mittel je nach Symptom, Steigerung des Immunsystems
  • Ansteckungsgefahr im Stall beachten

Ein grippaler Infekt der Atemwege sollte mit „Bordmittel“ aus der Stallapotheke behandelt werden, wenn die Symptome nicht innerhalb von 3-4 Tagen abklingen, Tierarzt holen.

  • Ist eine akute Infektion der Nasen-, Hals-, und Bronchialschleimhäute
  • Krankheitsbild: Rötung der Nasenschleimhäute, klarer Nasen-, und gelegentlich Augenausfluss, bis zu 38,6 Grad Fieber, Husten ist auslösbar, gelegentlich spontan
  • Viren: 200 unterschiedliche Viren vor allem aus der Gruppe der Rhinoviren und Adenoviren
  • Impfung ist nicht möglich
  • Vorbeugen: Stärkung des Immunsystems, Infektionsdruck senken!
  • Behandlung: Symptombezogene Behandlung, Ruhe, Steigerung des Immunsystems