Die Faszination zu Pferde lässt sich schon weit in die Vergangenheit zurückverfolgen. Und seit der Domestizierung der schönen Tiere, gehören Pferde zu unserem Weltbild. Die Zucht der edlen Pferderassen wurde ebenso verfeinert und gezielt gesteuert, wie die Nutzung selbst. Denn ursprünglich wurden sie nur als Reittiere in Kriegen und zum Transport genutzt, oder eben zur Arbeit auf dem Feld. Das Pferd als Rennpferd einzusetzen fand erst deutlich später statt. Die Zucht der Vollblüter geschieht heutzutage ganz gezielt auf Leistung orientiert. Und viele Galopprennen, Trabrennen und Jagd- oder Hindernisrennen, die weltweit stattfinden können auf eine weitreichende Tradition und Historie zurückgreifen.
Das Grand National
Die meisten, wichtigen und legendären Pferderennen finden noch immer m Ursprungsland Großbritannien statt. Hier, am Puls der Pferdewelten, reihen sich großartige Rennen aneinander, deren Sieger noch heute von beginn an für Ruhm und Ehre in der Fachwelt sorgen. Wer bei diesen Rennen die Nase vorn hat, ist der Sieger der Herzen und kann sich mit stolzer Brust auch diesbezüglich freuen und zeigen. Das legendärste, meist besprochenste und viel diskutierte und wichtigste Hindernisrennen ist wohl das Grand National. Das seit 1836 nördlich von Liverpool stattfindende Rennen in Aintree ist DAS Rennen in dieser Sparte überhaupt. Und es gibt nicht mehr viele dieser Sorte weltweit. Anfang April geht es für die Teilnehmer auf die Bahn und nicht umsonst ist dieses Rennen berühmt wie berüchtigt zugleich.
Kritiker und Tierschützer sind gleichermaßen schon seit Jahrzehnten daran, dieses schwere Hindernisrennen zu verbieten. Gefolgt vom Grand National ist das legendäre Jagdrennen um die Ladbrokes Throphy gehört beispielsweise zum zweitgrößten Hindernis- und Jagdrennen in England. Die Tradition des Jagdrennens ist besonders in Großbritannien sehr weit zurück zu verfolgen und zählt noch heute mit zu den größten Ereignissen im Land des Pferdesports schlechthin. Wer allerdings das Grand National gewonnen und überstanden hat, kann sich schon etwas darauf einbilden. Bei der letzten Ladbrokes Throphy übrigens, gewann ein kleiner Außenseiter, dem man den Sieg niemals zugeschrieben hätte. Sizing Tennessee hatte vom Start an unter Jockey Tom Scudamore die Nase vorn und mit sage und schreibe zehn Längen Vorsprung gewann er das Dreimeilenrennen mit 21 Hindernissen.
The Royal Ascot
Eines der glanzvollsten und traditionsreichsten rennen der Welt ist das Royal Ascot in England. Nicht nur allein die Eleganz und Vielfältigkeit der Hutmoden ist bei diesem Rennen zu bestaunen. Auch dass die Königsfamilie hin und wieder in den Reihen sitzt und beim rennen mitfiebert, hat eine lange Tradition. Westlich von London gelegen ist dieses rennen eine der Hauptattraktionen in Sachen Rennsport der Superlative. Ende des 19 Jahrhunderts fand das erste Rennen in Ascot statt und ist zudem der wichtige Treffpunkt der britischen und mittlerweile weltweiten High Society geworden. Wer etwas auf sich hält und ein wenig aufs richtige Pferd, in passender, exquisiten Umgebung setzen möchte, für den ist das Royal Ascot Pflicht. Extravagant vom Scheitel bis zur Sohle. Auch der normale Zuschauer muss und sollte sich an diese nicht in Stein gemeißelte, aber dennoch allgegenwärtige Kleiderordnung halten.
Der Prix de l`arc de Triomph
Wer hier den Titel als Sieger einheimst, ist quasi der Weltmeister des Galoppsports. Keinem anderen Rennen wird so sehr an Wichtigkeit zugesprochen, wie diesem. Das 1920 erstmals ausgetragene Rennen, ist das Highlight der Hauptstadt in Sachen Pferdesport. Auf der Pariser Longchamp Bahn, mit einer Gesamtlänge von 2400 Metern, gilt diese Rennen als die Königsdisziplin im Galopprennsport. Bei keinem Rennen ist das Preisgeld so hoch angesiedelt und werden Wetten so reichlich ausgeschöpft, wie beim Prix de l´arc de Triomphe. Dem Gewinner winken sage und schreibe insgesamt satte sieben Millionen Euro. Grund genug also, hier nur die besten der besten an den Start gehen zu lassen, denn zu diesem Rennen gehören auch bestimmte Vorrennen im Jahr, um sich überhaupt für den französischen Prix qualifizieren zu können. Wertvolle Rennpferde aus arabischen Ställen, aus Amerika und der ganzen Welt kommen hier zusammen, um teilnehmen zu können. Als absolute Ausnahme und Wunderpferd derzeit gilt bei diesem Rennen die Stute „Enable“. Sie gewann 2017 und in diesem Jahr ganz knapp unter Star- Jockey Frank Dettori Preis und Titel zum zweiten Mal, was nur wenigen gelang. Unter anderem einem der wohl bekanntesten JockeysLester Piggott mit Alleged, Charlie Elliott mit Corrida, Jaques Doyasbere mit Tantieme, Enrico Camici mit Ribot und Therry Janet mit Treve. Noch außergewöhnlicher sind die jeweiligen Siege der Jockeys Frankie Dettori und Pat Eddery. Dettori holte sich den Pokal gleich fünf Mal, 1995, 2001 und 2002 auf zwei verschiedenen Pferden und nun mit der Wunderstute Enable zwei mal hintereinander und Eddery drei Mal infolge.