Wenn der Sohn nicht reiten will und der Mann lieber Sport macht: Auf ins Familotel!

Immer wieder dieselbe Diskussion: Mein Freund will im Urlaub Sport machen. Mein Sohn will Abenteuer erleben. Meine Tochter und ich wollen reiten. Meistens endet unsere Urlaubsplanung deshalb auf einem Campingplatz mit Aussicht auf einen Reitstall irgendwo am Horizont. Aber so weit, dass wir wirklich geritten sind, kam es noch nie. Diesmal soll alles anders werden: Wir nutzen die hessischen Herbstferien, um ins Allgäu zu fahren, genauer gesagt ins Du-Familotel Krone, das sich mit dem vielversprechenden Zusatz „Das herzliche Spa- & Familien-Resort“ schmückt.

Familotels gibt es in ganz Deutschland, Österreich, Italien und sogar in Ungarn. Alle haben das gleiche Konzept: „Wir wollen die schönste Zeit des Jahres für unsere Gäste zu einem unvergesslichen entspannten Gemeinschaftserlebnis machen“, heißt es im Katalog. Das bedeutet, dass die Unterkünfte, das Essen und die Freizeitangebote voll auf Kinder und Familien zugeschnitten sind und – jetzt kommt das Beste – mindestens 35 Stunden an fünf Tagen in der Woche Kinderbetreuung angeboten wird. Nicht alle, aber viele Hotels haben einen eigenen Reitstall, bei manchen kann man sogar das eigene Pferd mitbringen.

Gute Laune inklusive

Schon bei unserer Ankunft im Du-Familotel Krone im Unterjoch wird klar, dass das Konzept aufgeht: Als erstes bekommen Robin (9) und Luisa (5) je eine Trinkflasche mit ihren Namen überreicht, die sie sich an einer Kinder-Zapfstation mit Getränken auffüllen dürfen. Daneben steht eine Eistruhe, die zum All-inclusive-Angebot gehört. Das sorgt schon mal für gute Laune. Einen ähnlichen Effekt hat die Tatsache, dass hier alle Du zueinander sagen, egal ob Kellner, Reitlehrer oder Gast. Ich fühle mich sofort heimisch.

Unser Zimmer ist ein Appartement mit zwei Schlafräumen – einer für Kinder, einer für Eltern. Jeder hat seinen eigenen Fernseher und jeden Tag neue Gummibärchen auf dem Kopfkissen. Im Badezimmer stehen Zahnputzbecher, die die Kinder später mit nach Hause nehmen dürfen. Darauf zu sehen: der Happy-Clown, der uns den ganzen Urlaub hindurch begleiten wird.

Noch am selben Abend tragen wir Luisa für das Ponyreiten am nächsten Morgen ein und Robin macht ein Fußball-Date mit einem anderen Jungen klar. Dann wählen wir unser Abendessen von einer vielversprechenden Speisekarte aus und hauen uns die Bäuche voll. Auch wenn ich die Hälfte des „Hotel-Dörfchens“ noch gar nicht kennen gelernt habe, bin ich jetzt schon guter Dinge. Denn ich kann meinen Familienmitgliedern ansehen, dass jeder sich auf den nächsten Tag freut und seine persönlichen Erlebnisse plant.

Ponyreiten mit dem Happy-Club

Der Happy-Clown sorgt dafür, dass selbst das Aufstehen am nächsten Morgen prima funktioniert: Um 8.30 Uhr nämlich schaut er persönlich beim Frühstück vorbei. Robin und Luisa schütteln ihm die Hände und erzählen, was sie heute unternehmen wollen. Dann erlebe ich das Unfassbare: Zum ersten Mal sitzt Luisa während eines Urlaubs tatsächlich auf einem Pony. Das Reiten gehört an diesem Tag zum kostenlosen Kinderprogramm und muss nicht einmal extra bezahlt werden. Weil wir aber gern noch richtigen Unterricht haben wollen, tragen wir uns für den nächsten Tag im Reitstall ein.

Was die Kinderbetreuung im „Happy-Club“ angeht, haben wir Glück: 70 Stunden pro Woche kann man hier theoretisch seinen Nachwuchs abgeben. Ganz so gestresst sind war dann zwar doch nicht, aber ein kurzer Besuch am Vormittag findet auch bei Robin und Luisa Anklang. Heute strahlt die Sonne vom Himmel, daher findet die Betreuung draußen statt. Mit einem individuellen Kinderpass und unseren Telefonnummern ausgestattet toben die Kinder über den großzügigen Abenteuerspielplatz, während mein Freund und ich wandern gehen. Mittags gibt’s im Happy Club ein warmes Essen und danach das ersehnte Abenteuer für Robin: Wir fahren mit dem Auto in einen 30 km entfernten Bergbauernhof.

Jede Menge Highlights

Auf dieselbe Art verbringen wir auch die anderen Tage: Morgens Happy-Club, nachmittags Ausflug, abends Ausklang im Hotel. Wir Erwachsenen suhlen uns in der hoteleigenen Sauna, gönnen uns eine zubuchbare Rückenmassage und schwitzen im Fitnessraum, während die Kinder sämtliche In- und Outdoorspielplätze erkunden und mehr Getränke zapfen als sie trinken können. An einem Abend machen wir bei einer Fackelwanderung mit, die bei Robin und Luisa schnell zum Highlight avanciert, und bei schlechtem Wetter toben wir gemeinsam durch das Panorama-Erlebnisbad.

Einzig das Reiten will uns nicht recht gegönnt sein. Denn schon am zweiten Tag regnet es in Strömen. „Leider steht der Platz unter Wasser“, teilt uns die Reitlehrerin mit, als wir in voller Montur zum Unterricht antreten. Eine Halle gibt es nicht. Also sind wir eben aufs Ausreiten mit den Ponys angewiesen. Luisa steigt auf den Rücken von Shetlandpony Moritz und ich führe sie. So erkunden wir gemeinsam das nähere Umland und schaffen es sogar im Trab über die österreichische Grenze. Auch daraus wird eine oft erzählte Highlight-Geschichte: „Ich bin aus Deutschland rausgeritten!“

Fazit

Beim Heimfahren begleiten uns jede Menge Abenteuer und Erinnerungen, zudem die Trinkflaschen und Zahnputzbecher, die die Kinder wie Schätze hüten. Mein Freund hat ein paar Muskeln aufgebaut und ich bin tiefenentspannt. Besser kann man eigentlich nicht Urlaub machen. Was das Reiten angeht, so hätte ich gern ein bisschen mehr davon gehabt, aber die Sauna und der Wellnessbereich haben mich ausgiebig entschädigt. Das nächste Mal fahren wir im Sommer ins Familotel, wenn der Reitplatz trocken ist. Oder im Winter, wenn man Schlittenfahren und Skilaufen kann. Auf jeden Fall war diese Art von Urlaub so erholsam wie noch keiner zuvor.

Was ich gut finde: Auch für Alleinreisende mit Kindern oder Oma-Opa-Konstellationen gibt es besondere Angebote. Solche Gruppen werden von gewöhnlichen Hotelketten oft überhaupt nicht berücksichtigt.

Weitere Infos gibt es hier: www.familotel.com

 

Kommentar verfassen