CVI Belgien: Jannis Drewell Sieger bei Voltigierturnier in Moorsele

Weitere deutsche Siege in der Provinz Westflandern holten Pia Engelberty und Torben Jacobs im 3*-Pas-de-Deux, das U18-Team des RSV Neuss-Grimlinghausen (Rheinland) bei den Junior-Teams sowie die 2*-Einzel-Junioren Tim Andrich und Franziska Peitzmeier.

Jannis Drewell hat weiterhin einen echten Lauf. Im italienischen Fossalta Di Portogruaro siegte der Sportsoldat vom Pferdesportverein Steinhagen-Brockhagen-Hollen bereits im April. Etwas überraschender kam der erneute Triumph in Moorsele. Denn in der belgischen Kleinstadt setzte sich der Westfale gegen namhafte Konkurrenz – auch aus dem Bundeskader – durch: Am Ende triumphierte der 23-Jährige, der von seiner Mutter Simone Drewell longiert wurde, mit 7,87 Punkten vor den Franzosen Clement Taillez (7,772) und Vincent Haennel (7,635). CVI-Doha-Sieger und Weltcup-Zweiter Thomas Brüsewitz (Garbsen) musste sich mit Mr. Luis von der Itzehoer (Longe: Irina Lenkeit) diesmal mit Platz vier zufriedengeben. Besonders beeindruckend: Drewell gewann die finale Kür mit großem Abstand und zeigte sich auch im Technikprogramm als bester deutscher Akteur. „Jannis ist in Hochform! Dazu kommt, dass er gelernt hat, seine Fähigkeiten im Wettkampf voll abzurufen“, sagte Bundestrainerin Ulla Ramge.

Ohne deutsche Namen blieb das Podest im 3*-Wettbewerb der Damen. Die Schweizerin Simone Jäiser siegte mit 7,848 Punkten vor der Französin Anne Sophie Musset (7,623) und Hannah Eccles aus Schottland (7,567). Beste Vertreterin des Bundesadlers war Theresa Sophie Bresch mit Cyrano und Doris Marquart an der Longe auf Rang vier (7,54). Christine Kuhirt (Bochum) landete auf Platz neun (7,315).

Die amtierenden Weltmeister vom RSV Neuss-Grimlinghausen mussten sich nach über einem Jahr erstmals wieder geschlagen geben. Die Mannschaft von Trainerin und Longenführerin Jessica Lichtenberg landete mit 8,003 Zählern nach drei Umläufen hauchdünn hinter den Franzosen „Écuries de la Cigogne“ (8,084). Die Pflicht hatten die Deutschen mit Abstand gewonnen. Allerdings verbuchten die Sieger der Weltreiterspiele in Caen im ersten Kürdurchgang einen fatalen Sturz, bei dem alle drei am Kürblock beteiligten Akteure den Rücken von Erfolgspferd Delia verlassen hatten. Trotz der damit verbundenen hohen Abzüge hielten die Vorzeige-Athleten Kontakt zum Spitzenreiter und konterten im finalen Kürdurchgang mit der besten Leistung des Wochenendes. Während die Franzosen zweimal eine Wertnote um 8,5 Zähler einstrichen, kassierten die Neusser mit ihrer nahezu fehlerfreien Choreografie – in der Sie zur Musik des Science-Fiction-Meisterwerks „Interstellar“ die Landung auf der Erde interpretieren – 8,782 Punkte. Die Neusser nahmen die Niederlage sportlich: „Leider haben wir unser Kürthema im ersten Durchgang zu wörtlich genommen“, sagte Lichtenberg. „Ohne den Sturz wäre ein Sieg mit Abstand herausgesprungen, die Mannschaft aus Neuss ist auf einem hervorragenden Weg“, ergänzte Ramge. Rang vier erturnte die Mannschaft Metelen aus Nordrhein-Westfalen mit Wizzard und Kerstin Bock an der Longe (7,118).

Einen weiteren Sieg strichen die Kölner Pas-de-Deux-Spezialisten Pia Engelberty und Torben Jacobs ein. Die amtierenden Vize-Weltmeister siegten mit Danny Boy (Longe: Patric Looser) mit 7,937 Punkten. Rang drei holten ihre Vereinskollegen Gera Marie Grün und Justin van Gerven (7,052). Ebenfalls siegreich war Alice Reitz im 2*-Wettbewerb der Damen.

Im Junioren-Bereich räumten die deutschen Vertreter derweil alles ab, was es an diesem Turnier-Wochenende zu holen gab. Die Schützlinge von Bundestrainerin Ramge und Disziplintrainer Kai Vorberg sicherten sich die Mannschafts- als auch die beiden Einzel-Entscheidungen. Ziemlich optimal lief es dabei für die Junioren aus Neuss. Die Mannschaft von Simone Lang-Wiegele sicherte sich in Moorsele einen souveränen Sieg. Mit 7,812 Punkten gewannen die Rheinländer mit Auxerre vor den amtierenden Vize-Europameistern aus Nethegau Brakel (7,007), die mit Dachico und Longenführerin Elisabeth Brinkmann angetreten waren. Die Neusser beeindruckten insbesondere mit ihrer Kür, in der sie das Thema „Zeit“ interpretieren. Das Podest komplettierten die Sachsen-Anhaltiner aus Krumke. Die Mannschaft von Marion Schulze voltigierte mit San Zero zu 6,86 Punkten. Den deutschen Junioren-Erfolg komplettierten die Siege in den Einzelwettbewerben: Franziska Peitzmeier aus Brakel gewann mit Dorian Grey (Longe: Elisabeth Brinkmann) bei den U18-Damen mit 7,503 Punkten deutlich. Tim Andrich aus Brandenburg setzte sich mit 7,217 Punkten mit Polan (Claudia Westerheide) bei den Herren durch (7,217).

 

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