Vererbungslehre

Die Vererbungslehre ist ein komplexes Thema und die wichtigste Grundlage der Pferde-Zucht. Neben der Bedeutung der Leistungsmerkmale der Elterntiere erklären wir wie versucht wird selbst die Farbe eines Pferdes durch geschickte Kreuzung zu beeinflussen. Wichtiger ist jedoch die Kenntnis über Erbkrankheiten und Gendefekte, über die wir einen Überblick geben wollen. Außerdem lesen Sie hier, ob Hengst oder Stute mehr Einfluss auf Interieur und Exterieur des Fohlens haben und welche Exterieurstandards die Zuchtverbände festlegen.

Gendefekt: HERDA

Die Hereditary Equine Regional Dermal Asthenia (HERDA) ist eine erblich bedingte, degenerative Hauterkrankung, die überwiegend in den Westernrassen US Quarter Horse und US Paint Horse auftritt. Während HERDA-Einzelgenträger vollkommen gesund sind, kommt es bei Doppelgenträgern zu so schweren Verletzungen der Haut, dass sie meist innerhalb der ersten vier Jahre getötet werden müssen. Eine verantwortungsvolle Zucht durch frühzeitige Gentests ist deshalb unbedingt notwendig.

Gendefekt: PSSM

Die Polysaccaride Storage Myopathy (PSSM) ist eine genetisch bedingte, nicht heilbare Muskelerkrankung, die insbesondere in den Westernpferderassen Quarter Horse, Paint Horse, Appaloosa und in ihren Kreuzungen verbreitet ist. Betroffene Pferde haben oft erhebliche Bewegungsstörungen und sind auf eine besondere Haltung angewiesen. In der Zucht sind frühzeitige Gentests deshalb unbedingt notwendig.

Gendefekt: OLWS

Das Overo Lethal White Foal Syndrom (OLWS) oder auch Lethal White Foal Syndrome (LWFS) ist eine Erbkrankheit, die aus der Verpaarung von Frame-Overo-Schecken entstehen kann. Fohlen mit einem OLWS-Doppelgen können keine Nahrung verdauen und sterben deshalb innerhalb der ersten Tage nach der Geburt. OLWS-Einzelgenträger sind zwar gesund, bei einer Verpaarung besteht aber die Gefahr, ein erkranktes Fohlen zu erhalten – ein Gentest im Vorfeld ist deshalb unbedingt notwendig.

Gendefekt: GBED

Die Glycogen Branching Enzyme Deficiency (GBED) ist eine erblich bedingte Störung des Glykogenstoffwechsels, die bei US Paints und US Quarter Horses auftritt. Während sich der Defekt bei GBED-Einzelgenträgern gesundheitlich nicht äußert, endet er bei Doppelgenträgern in jedem Fall tödlich. Durch frühzeitige Gentests sollte eine Verpaarung von zwei GBED-Einzelgenträgern deshalb unbedingt vermieden werden.